Rosenheim – Das tägliche Brot verbreitet zwei Tage lang in den Empfangsräumen der Volksbank Raiffeisenbank in der Kufsteiner Straße in Rosenheim einen besonderen Duft.
Die Bäckerinnung der Kreishandwerkerschaft Rosenheim lud nämlich dort, als Beitrag zum Start des Bauernherbstes, zur Brotprüfung ein. Als Prüfer stellte sich zum 16. Mal Manfred Stiefel vom Landesverband des Bayerischen Bäckerhandwerks zur Verfügung. Beim Empfang zum Auftakt der Brotprüfung machten Jens Köhler, Regionaldirektor der Volksbank-Raiffeisenbank, und Rudi Schiller, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft, deutlich, dass der Handwerksberuf des Bäckers gesamtgesellschaftlich von hoher Bedeutung ist.
Florian Steffl, Obermeister der Rosenheimer Bäckerinnung, erklärte, dass die guten und gesunden Produkte von Bäckern in Stadt und Landkreis Rosenheim immer wieder und gerne auf den Prüfstand kämen und dass sich die Bäcker gerne über die Schulter schauen ließen, um den Nachweis ihrer Qualität stets neu erbringen zu können. Nachdem die Brotprüfungen coronabedingt in den vergangenen Jahren ausfielen beziehungsweise in kleinerem Rahmen durchgeführt wurden, sollen sie – so der Obermeister – 2024 wieder mit einer Verkaufsaktion vor dem Prüfungsort stattfinden.
Für Sebastian Friesinger, Vorsitzender des Vereins für Regionalvermarktung im Raum Rosenheim, hat die Tradition der Prüfung einen mehrfachen Sinn: „Die Bäcker sind als wichtige Handwerker gute Partner beim Rosenheimer Bauernherbst. Heuer tragen sie mit dem Kürbiskernbrot als Bundesbrot des Jahres mit zu einem eigenen Bauernherbst-Brot bei.“
Stiefel informierte, dass fünf Hauptkriterien bei der Bewertung der Brot-Muster eine Rolle spielen: Form und Aussehen, die Kruste, das Innere, die Beschaffenheit wie Schneidbarkeit und am wichtigsten: das Aroma. Maximal können 100 Punkte erzielt werden. Wie der ausgebildete Brotprüfer und Bäckermeister mit weiterer Ausbildung im sensorischen Bereich weiter informierte, bekommen die Bäckerbetriebe für ihr eingereichtes Brot auch Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten. Urkunden und Zertifikate gibt es ab bestimmten Punktzahlen. Bei fünfmaliger Folge der Würdigung in Gold können sich Betriebe um den Bayerischen Staatspreis bewerben. Sechs Betriebe nahmen an der Brotprüfung teil. Insgesamt wurden 58 Gesamtproben genommen, 38 davon fielen sehr gut aus, 19 gut, eine wurde nicht prämiert.hö