Bad Aibling/Mietraching – „Nach ordentlich abgeschlossener Ausbildungszeit und mit Erfolg bestandener Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Bauinnung Rosenheim spreche ich euch Kraft meines Amtes als stellvertretender Obermeister von den Verpflichtungen aus dem Lehrverhältnis frei und wünsche euch für den weiteren beruflichen und persönlichen Weg alles Gute, Glück und viel Erfolg“, sagte Rainer Küblbeck bei der Freisprechung von 33 Maurergesellen, die kürzlich in Mietraching stattfand.
Die Gesellen hatten sich dazu im vollen Kriechbaumer-Saal von ihren Plätzen erhoben. „Heute ist ein bedeutender Tag für euch, aber trotz dieses Abschlusses geht das Lernen weiter – und nach Möglichkeit immer aufwärts, beruflich und privat“, erklärte der Vertreter des verhinderten Obermeisters Robert Daxeder und führte weiter aus: „Der Maurerberuf hat eine lange Tradition, aber auch eine große Zukunft. Mit dem heute erhaltenen Gesellenbrief wird der Grundstein für einen erfolgreichen beruflichen Weg gelegt.“
Landrat Otto Lederer betonte an die frisch gebackenen Maurer gewandt: „Alle können stolz sein auf ihre Leistung, denn in der Ausbildung fällt einem nicht alles zu. Ihr habt euch ein zukunftsfähiges Handwerk ausgesucht.“ Allein die Wohnungsnot und der Sanierungsstau würden dazu beitragen, dass Maurer-Nachwuchs händeringend gesucht werde. „Andere hängen sich an den Staat, aber ihr packt an“, sagte er. Er wies die Absolventen auch auf die Wichtigkeit der beruflichen Weiterbildung hin. Die Aiblinger Berufsschule bezeichnete Lederer als „innovativ“ und würdigte außerdem die Arbeit des Prüfungsausschusses.
„Keine andere Generation hat einen solchen Fachkräftemangel erlebt wie ihr,“ stellte Oberstudiendirektor Jürgen Ersing in seiner Ansprache fest und befand: „Ihr habt mit eurer Berufswahl die richtige Entscheidung getroffen.“ Der Berufsschulleiter lobte die über 100 Millionen Euro umfassende Investition des Landkreises in seine Berufsschulen in den vergangenen zehn Jahren. Den Gesellen wünschte er „alles erdenklich Gute und Gottes Segen“ und merkte schmunzelnd an: „Wenn es euch in eurer Berufsschulzeit gefallen hat, dann tragt es in die Welt hinaus.“
Nach der Übergabe der Gesellenbriefe durch Rainer Küblbeck und der Prüfungsausschuss-Vorsitzenden Birgit Wimmer wurden die drei besten Absolventen geehrt: Den ersten Platz belegte Martin Ull (Firma Michael Spöck, Samerberg) mit 185,00 Gesamtpunkten, hauchdünn vor den punktgleichen Felix Maier (Firma Feldschmidt & Maier GmbH, Bruckmühl) und Johannes Hertling (Firma Holzmeier Bau GmbH & Co. KG, Bad Endorf) mit jeweils 184,33 Punkten. Das Trio erhielt zudem Geldpreise von der Schlagmann-Edmüller-Stiftung in Höhe von 500 Euro beziehungsweise je 250 Euro überreicht.
Für alle Absolventen gab es zum Abschluss von der Bauinnung T-Shirts sowie eine Wasserwaage und eine Maurerkelle. Abgerundet wurde die Freisprechungsfeier mit vielbeklatschten Bildern über die Berufsschulzeit, die Studiendirektor Christopher Gierke präsentierte. Die „Freisprechungs-Musi“ umrahmte die Veranstaltung mit zünftigen alpenländischen Weisen.
Johann Baumann