Freisprechungsfeier für 126 Hauswirtschafterinnen und Landwirte

von Redaktion

Katharina Demmel und Julian Sauter erklären ihre Motivationen und Ziele und blicken mit Zuversicht in ihre berufliche Zukunft

Bad Aibling – „Genau die Fähigkeiten zu haben, die im Moment gefragt sind – das ist das Geheimnis des Erfolgs“ Dieser Satz, der Henry Ford zugeschrieben wird, stand am Anfang der Freisprechungsfeier für 126 Hauswirtschafterinnen und Landwirte aus den Landkreisen Rosenheim, Bad Tölz und Miesbach.

Zitiert hatte ihn Dr. Peter Nawroth, Leiter des Sachgebietes Bildung in der Haus- und Landwirtschaft in der Regierung von Oberbayern, die die Freisprechungsfeier in Bad Aibling ausrichtete. Und eine, die den Satz sofort unterschrieben hätte, war mit Sicherheit Katharina Demmel, Absolventin der Hauswirtschaft in Holzkirchen. Zusammen mit Julian Sauter, einem Absolventen der Landwirtschaft aus Rosenheim, berichtete sie stellvertretend für ihre Kollegen über ihre Berufsausbildung. Dabei hat Demmel schon einen Beruf als Biotechnikerin und will diesen nach dem Zwischenschritt der Hauswirtschaftsausbildung wieder aufnehmen. Dennoch war sie mit Haut und Haaren dabei. „Hauswirtschaft“, so sagt sie, „ist etwas, das dem Menschen im Alltag fast ständig begegnet. Ich wollte hier einfach ein solides Know-how haben. Das bekommt man während der Ausbildung und zudem jede Menge Blickmöglichkeiten über den eigenen Tellerrand hinaus. Man sieht nach der Ausbildung den Alltag buchstäblich mit ganz neuen Augen“ Ausgeschlossen ist es deshalb nicht, dass sie später einmal auf diesem Feld weitermacht. Auch Sauter war gerade deshalb typisch für die jungen Absolventen, weil er eigentlich nicht typisch im Sinne des üblichen Klischees ist: Sauter stammt nicht aus einem Hof. Er gehört, wie er scherzhaft meinte, zu den „hoflosen“ Landwirten. Für ihn war aber früh, schon bei den Praktika während der Schulzeit, klar: Der Wunschberuf ist auf jeden Fall kein Bürojob. Es sollte, wie er unter großem Gelächter des Publikums sagte „schon etwas ehrliches sein“. Vielseitiges Handwerk, draußen sein, Umgang mit vierbeinigen Lebewesen, das war es, was ihn zur Landwirtschaft brachte. Der weitere Lebensweg wird für ihn zunächst die Technikerschule im Bereich Landwirtschaft sein und so fügte der Sympathieträger schelmisch hinzu „wer weiß, vielleicht find´ ich ja eine mit einem Hof, die mich mag“.

Nicht nur für die beiden, auch für alle anderen der 126 Absolventen sieht die berufliche Zukunft rosig aus. Die Nachfrage nach jungen Menschen in diesen Ausbildungszweigen ist größer als das Angebot, wie Dr. Georg Kasberger, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim sagte. Dies sei der Lohn für eine anspruchsvolle Ausbildungszeit, zu der, wie alle Festredner betonten, nicht nur die Schule, sondern vor allem die Ausbildungsbetriebe und nicht zuletzt die Eltern ihren Beitrag geleistet hätten. Der Ball läge jetzt erneut bei den Absolventen, die ihr Wissen ausbauen, zumindest aber auf dem neuesten Stand halten sollten. Alfons Koller, stellvertretender Vorsitzender des Rosenheimer Kreisverbandes des Verbandes für landwirtschaftliche Fortbildung blickte über das Berufliche hinaus: Wichtig für das persönliche Glück sei ein gutes und stabiles Umfeld, zu dem der Partner ebenso gehöre wie Freunde. Und gerade in diesen Zeiten gelte: „Nicht von negativen Zukunftsprognosen herunterziehen lassen.“ Konzentration auf das, was man selbst beeinflussen könne, sei entscheidend, und dabei der Mut, Entscheidungen zu treffen.jt

Artikel 8 von 8