Rosenheim/Traunstein – Der heimische Arbeitsmarkt verzeichnet eine leichte Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen. Dennoch liegt die Zahl der Arbeitslosen über dem Vorjahresniveau. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz globaler Unsicherheiten und einer gewissen Zurückhaltung bei den Einstellungen robust. Der Agentur für Arbeit Rosenheim zufolge bleibt der Bestand an offenen Stellen mit 4960 Angeboten stark, und es sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze verfügbar.
Diese positive Entwicklung gibt Michael Vontra, dem Vorsitzenden der Agentur für Arbeit Rosenheim, Anlass zu einem vorsichtigen Optimismus. Die Detailanalyse zeigt, dass die Arbeitslosenzahl in der Region im vergangenen Monat auf 8260 Personen gesunken ist, was einem Rückgang um 300 Personen entspricht. Trotzdem ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, was auf einen komplexen Arbeitsmarkt hindeutet. Die Zunahme um 530 Personen im Jahresvergleich betrifft sowohl unter SGB III als auch SGB II betreute Arbeitslose.
Michael Vontra kommentiert die Lage mit einer Mischung aus Vorsicht und Zuversicht: „Der Arbeitsmarkt in der Region hat sich in den vergangenen Wochen weiterhin stabil gezeigt.“ Er unterstreicht die Bedeutung der saisonalen Dynamiken und die positiven Effekte von Ausbildung und Qualifikation. Mit Blick auf die jungen Menschen in der Region sagt er: „Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September waren in unserem Agenturbezirk noch 869 Ausbildungsstellen mit Starttermin sofort gemeldet.“ Vontra ermutigt auch Arbeitgeber, die angebotenen Förderungen für Weiterbildungen zu nutzen: „Die Zeit kann gut für Qualifizierungen und Weiterbildungen bis zum Berufsabschluss genutzt werden. Die Kosten dafür und der Arbeitsentgeltzuschuss können bis zu 100 Prozent durch die Agentur für Arbeit übernommen werden.“
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich im Oktober eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent. Damit sind derzeit 1594 Rosenheimer ohne feste Arbeitsstelle. Das sind zwei Zehntel mehr als noch vor einem Jahr, im September lag der Wert noch bei 4,5 Prozent. Im Landkreis Rosenheim liegt der Wert deutlich unter dem bayerischen Schnitt von 3,3 Prozent. 2,6 sind es derzeit im Landkreis, was 3843 Menschen entspricht. Im Oktober 2022 lag der Wert hier bei 2,4, im September bei 2,7.
Auch im Bereich der Arbeitsagentur Traunstein, der die Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und das Berchtesgadener Land umfasst, zeigt sich dank der milden Witterung eine stabile Arbeitslosenquote im bisherigen Herbst. Sie lag im Oktober bei 2,9 Prozent, ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem September. „Der Arbeitsmarkt in unseren Regionen ist sehr vielfältig, weshalb Schwankungen, beispielsweise in der Nachfrage bei Produkten oder Dienstleistungen, nicht so spürbar sind, wie in anderen Agenturbezirken“, erklärt Tanja Fuchs, die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Traunstein. Tatsächlich zeigte sich der Arbeitsmarkt erstaunlich resistent gegenüber den üblichen saisonalen Schwankungen, unterstützt durch einen milden Herbst, der den Sektoren Bau und Hotellerie zugutekam.
Während sich die Zahl der Neumeldungen von Arbeitslosen sich kaum änderte, verringerte sich die Anzahl der Abmeldungen. Ein Anstieg des Stellenbestands deutet jedoch darauf hin, dass Unternehmen nach wie vor auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften sind. Auffällig ist die Anzahl unbesetzter Ausbildungsplätze, ein Hinweis darauf, dass der Ausbildungsmarkt noch Bewegung benötigt.
Im Landkreis Traunstein lag die Arbeitslosenquote für den Monat Oktober bei 2,6 Prozent. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte und ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum September. Auch der Landkreis Mühldorf kann sich leicht verbessern. Lag die Quote vor Jahr noch bei 3,2 Prozent sank sie nun auf 3,1. Fuchs hebt besonders die Zunahme bei jungen Menschen unter 25 Jahren und bei Menschen mit Schwerbehinderung hervor. „Die Diskussion um ‚Inklusion‘ bedarf immer wieder neuer Impulse“, betont Fuchs. „Impulse aus Verbänden, von Arbeitgebern und von Betroffenen. Wir brauchen Vorbilder, die uns ganz klar zeigen, dass ein Vorbehalt ausräumbar ist“.
Die führenden Sektoren, die neue Stellen anbieten, sind Produktion und Fertigung, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie kaufmännische Dienstleistungen. Dies könnte ein Indikator für eine sich wandelnde Wirtschaftsstruktur sein. Tanja Fuchs zeigt sich optimistisch: „Daran können wir ablesen, dass der Ausbildungsmarkt auch noch im Oktober stark in Bewegung ist.“ Über die jüngere Altersgruppe sagt sie: „Von 726 Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit kommen 140, das ist ein knappes Fünftel aus der Altersgruppe 15 bis 25 Jahre“, und macht deutlich, dass der Ausbildungs- und Schulbeginn eine signifikante Rolle spielt.
Anm. d. Red.: Dieser Text wurde mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt, von Redakteur Martin Lünhörster ergänzt und auf seine Richtigkeit überprüft.