Mit Prinzip Lego noch schneller wachsen

von Redaktion

Robert Klemisch ist neuer Geschäftsführer beim Mühldorfer Steckerhersteller ODU. Seit 20 Jahren ist er Teil des Erfolges, den er weiter vorantreiben will. Dabei spielt Lego eine wichtige Rolle.

Mühldorf – Noch sind sie nicht ganz vorbei: die ersten Hundert Tage im neuen Job, die normalerweise als Schonfrist gelten. Aber Robert Klemisch ist bereits seit 20 Jahren bei ODU und kann daher schon jetzt ein erstes Fazit zu ziehen. Seit dem 1. September ist er neben Dr. Kurt Woelfl und Dr. Josef Leitner dritter Geschäftsführer bei dem Mühldorfer Hersteller von Steckverbindungen, ist er weltweit für die Betriebe, die Forschung, Konstruktion, das Projektmanagement und die Lieferketten verantwortlich. 

Positive
Rückmeldungen

„Das ist sehr herausfordernd und macht Spaß“, freut sich Klemisch. „Ich habe in den letzten Tagen und Wochen sehr guten Zuspruch und viele sehr positive Rückmeldungen bekommen – sowohl in Mühldorf als auch global.“ Sein Büro liegt nicht auf einer Chef-Etage, es ist direkt neben dem Großraumbüro der Entwickler untergebracht. Dadurch habe er das Ohr direkt am Geschehen, sagt Klemisch. Das sei ihm wichtig.  Das Büro ist klein und schmucklos. Ein Schreibtisch, ein Besprechungstisch, mehr nicht und vor allem nicht überdimensioniert. Normalerweise das Büro eines Abteilungsleiters, eine schlichte, zweckmäßige Arbeitsumgebung. Bodenständig. Bodenständig wie der Mensch. Klemisch ist 56 Jahre alt, wohnt seit 30 Jahren in Mühldorf und hat hier Wurzeln geschlagen. So leitet er unter anderem die Leichtathletik-Abteilung im TSV Mühldorf, er pflegt sein Familienleben und seinen Freundeskreis, seine Hobbys: Radeln, Joggen, Bergsteigen und das Training mit seinem Hund. „Das möchte ich nicht aufgeben“, betont er.  Er ist zuversichtlich, dass ihm das auch künftig gelingt: Die drei Kinder sind bereits aus dem Haus und „meine Frau unterstützt mich absolut“.

Zum anderen hatte er bisher schon einen vollen Termin- und Reisekalender: In den vergangenen zwölf Jahren war er für die Fertigung und die Qualität der Produkte verantwortlich, baute er die globalen Strukturen und Teams auf. „Das war eine sehr herausfordernde Aufgabe, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.“ Damit sei er „Teil des Wachstums von ODU“, gewesen. Innerhalb von zehn Jahren kletterte der Umsatz von deutlich unter 150 Millionen Euro auf jetzt 290 Millionen Euro.

Der Blick geht schon Richtung 500 Millionen Euro Umsatz. Um das zu erreichen, muss sich ODU wandeln: noch internationaler werden und seine Arbeitsweise weiter ändern: weg von der individuellen Einzelentwicklung der speziellen Kundenwünsche hin zu mehr Standards in den Verfahren. „Das wird eine Transformation für uns.“ 

„Wir brauchen global standardisierte Prozesse, wo sich junge Leute relativ schnell zurechtfinden“, unterstreicht Klemisch. Die Zeitspanne zwischen der ersten Idee und der Serienreife müsse kürzer werden, „damit wir in der Serie relativ schnell hochfahren und automatisieren können.“ Dann seien auch schneller höhere Stückzahlen möglich. Dabei setzt er auf das Prinzip Lego: In Zukunft soll nicht mehr jeder kundenspezifische Stecker von Grund auf neu konzipiert werden. Klemisch schwebt vielmehr die Entwicklung einzelner Bausteine vor. „Über die Kombination der Bausteine kommen wir dann zu den Varianten. Das ist die große Herausforderung.“ 

Die Werte von ODU
weiter erhalten

Bei all dem Wachstum und Veränderungen ist Klemisch eines wichtig: „Wir wollen die Werte von ODU weiter tragen: Erfindergeist, Unabhängigkeit, deutsche Ingenieurskunst, weltweite Ausbildung, Nachhaltigkeit und ein profitables Wachstum.“

Das Unternehmen

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