Miesbach – Für den dreiwöchigen Abstand zum vergangenen Großviehmarkt in Miesbach wurde eine stattliche Zahl von 130 Jungkühen am Markt angeboten. Elf Zuchtstiere, fünf Zweit- und Drittkalbskühe sowie vier Kalbinnen standen zusätzlich zum Verkauf.
Die Nachfrage nach Zuchtstieren war überraschend gut, da die Märkte im Frühjahr normalerweise bessere Preise erzielen. Viel Wert wurde bei den Zuchtstieren auf eine gute Entwicklung und eine gewisse „Mannigkeit“ gelegt. Die fünf Stiere über 600 Kilogramm Lebendgewicht erhielten bei einem mittleren Steigpreis von 2550 Euro den Zuschlag, Stiere mit einem Gewicht von 500 bis 550 Kilogramm kosteten nur 2110 Euro. Den Spitzenpreis mit 3500 Euro erzielte Robert Lechner aus Sauerlach für einen Senator-Sohn, den die Bayern Genetik ankaufte. Der Stier besitzt einen Gesamtzuchtwert von 144 und einen Milchwert von 129.
Auffallend sind auch die hoch positiven Abweichungen in den Milchinhaltsstoffen. Hohe Zuchtwerte im Fitnessbereich zeichnen ihn ebenfalls als interessante Genetik aus. Einen Einfluss auf die Kaufentscheidung hatte sicher auch das gute Exterieur von Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, die noch alle im Bestand des Betriebes stehen.
Die vier Kalbinnen konnten günstig von den Käufern erworben werden, wobei der durchschnittliche Steigerungspreis bei 1585 Euro lag. Ebenso bewegten sich die Steigpreise für die fünf Zweit- und Drittkalbskühe in einen engen Preisbereich von 1450 bis 1750 Euro, woraus sich ein mittlerer Steigpreis von 1590 Euro errechnet.
Bei den Jungkühen gab es enorme Unterschiede in Qualität und Preis. Der durchschnittliche Versteigerungspreis lag bei 1890 Euro, wobei die Preisspanne von 1020 bis 2800 Euro ging. Es konnten zehn Jungkühe für Preise ab 2500 Euro verkauft werden. Bei 14 Jungkühen mussten sich die Züchter aber auch mit Preisen unter 1500 Euro zufriedengeben. Die Spitzenkuh stellte der Zuchtbetrieb Georg Wasensteiner aus Lenggries. Eine Milchleistung von 30 Kilogramm, eine Melkbarkeit von drei Kilogramm pro Minute, über 750 Kilogramm Lebendgewicht und ein hervorragendes Exterieur zeichnete diese Jungkuh aus. Deutlich bessere Steigerungspreise konnten auch die 24 verkauften Jungkühe aus biologischer Wirtschaftsweise erzielen. Bei einer durchschnittlichen Milchleistung von 24,2 Kilogramm mussten die Käufer durchschnittlich 2089 Euro ausgeben. Damit liegt der Preis 200 Euro über dem Durchschnittspreis und dies bei zweieinhalb Kilogramm weniger Milchleistung. Ein noch größeres Angebot würde noch mehr Käufer anziehen.
Sieben Stiere, zwei Kühe, zwei Kalbinnen und 24 Jungkühe blieben im Verbandsgebiet. Ein Stier, drei Kühe und 63 Jungkühe wurden im restlichen Bayern verkauft. Ein Stier und zwei Jungkühe konnten im Inland außerhalb von Bayern abgesetzt werden. Zwei Stiere, zwei Kalbinnen und 37 Jungkühe gehen an Zuchtbetriebe in den Niederlanden und nach Südtirol. Der nächste Großviehmarkt findet am Mittwoch, 20. Dezember, in Miesbach statt.