Rosenheim/Traunstein – Das Jahr 2023 war für den Arbeitsmarkt ein Jahr voller Herausforderungen und Veränderungen, geprägt durch globale Ereignisse und wirtschaftliche Unsicherheiten. Trotz dieser Schwierigkeiten zeigte sich der Arbeitsmarkt robust, mit Anzeichen einer anhaltenden Stabilität.
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Rosenheim Dr. Nicole Cujai reflektierte das Jahr als „ereignisreich und bewegt“, hervorgehoben durch die Integration von Geflüchteten, die Energiewende, steigende Kosten und politische Unstimmigkeiten. Diese Faktoren führten zu neuen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt. Insbesondere die Ukraine-Krise hatte deutliche Auswirkungen: Anfang 2022 begann das Jahr mit einem Aufholprozess, doch ab Mitte des Jahres führten wirtschaftliche Unsicherheiten zu einer abwartenden Haltung bei Neueinstellungen und vereinzelt zu Personalfreisetzungen.
Konjunkturelle
Eintrübungen
Die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim bleibt mit 2,7 Prozent weiterhin niedrig, auch wenn ein marginaler Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen ist – von 8380 auf 8610 Personen im Dezember. Konjunkturelle Eintrübungen, die bereits seit einigen Monaten spürbar sind, haben sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung als auch im Bereich des SGB II, betreut durch die Jobcenter, zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt dynamisch, mit einer hohen Zahl an offenen Stellen, besonders in Sektoren wie dem Verkauf, Gesundheitswesen und in technischen Berufen.
Nicole Cujai betont, dass trotz des leichten Anstiegs der Arbeitslosenzahlen die Gesamtsituation stabil bleibt. Sie hebt hervor: „Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote war im Dezember mit knapp 4500 weiterhin hoch.“ Besonders im Verkauf, in den medizinischen Gesundheitsberufen und in technischen Berufen wie Metall-, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen gibt es weiterhin eine Vielzahl von Stellenangeboten. Dennoch hat auch der Winter einen saisonalen Effekt, der in bestimmten Branchen wie Landwirtschaft, Gartenbau und Baugewerbe zu temporärer Arbeitslosigkeit führt. Cujai erläutert, dass die „Winterarbeitslosigkeit“ zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen in diesen Sektoren geführt hat und dass weitere Anmeldungen erwartet werden.
Als Reaktion auf diese saisonalen Schwankungen und allgemeinen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, spricht Nicole Cujai sowohl Arbeitssuchende als auch Arbeitgeber direkt an. Für Arbeitslose empfiehlt sie Weiterbildungen, um die Zeit der Arbeitslosigkeit effektiv zu nutzen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. An die Arbeitgeber gerichtet, hebt sie die Fördermöglichkeiten hervor, die die Agentur für Arbeit bietet, um Weiterbildungen direkt am Arbeitsplatz zu unterstützen und somit das Personal langfristig zu binden und zu qualifizieren.
Cujai appelliert an die betroffenen Arbeitnehmer die Zeit ohne Arbeit für Weiterbildungen zu nutzen. „Dies ist der richtige Schritt, um sich beruflich gut für die Zukunft aufzustellen und sich einen attraktiven Arbeitsplatz – in der Regel mit einem höheren Einkommen – langfristig zu sichern”, sagt sie. Gleichzeitig ermutigt sie die Arbeitgeber, die Angebote der Agentur für Arbeit in Anspruch zu nehmen: „Die Weiterbildungs- und die Lohnkosten können bis zu 100 Prozent übernommen werden.“
Zum Jahreswechsel bekommen die Arbeitsagenturen in Rosenheim und Traunstein neue Vorsitzende der Geschäftsführung. Michael Vontra verlässt Rosenheim und wechselt nach Traunstein. „Ich verlasse den Agenturbezirk mit vielen positiven Erinnerungen und freue mich, die bestens aufgestellte Agentur in die Hände meiner Nachfolgerin Dr. Nicole Cujai übergeben zu können“, sagt er. Cujai, die die Agentur für Arbeit Rosenheim von 2013 bis 2019 bereits geleitet hat, ist seit dem 1. Januar wieder Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Sie freut sich, an ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren.
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Traunstein zeigt eine saisonübliche Dynamik mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,3 Prozent im Dezember, so der neueste Bericht der Agentur für Arbeit. Dieser Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem November und ein Vergleich zum Vorjahr offenbart sowohl Herausforderungen als auch Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote, die im Dezember 2022 bei 3,0 Prozent lag, ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Insgesamt sind 9357 Menschen aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen, was einen Anstieg um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat und 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders auffällig ist die unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Landkreisen, mit Quoten, die von 3,0 Prozent in Traunstein bis zu 3,8 Prozent im Berchtesgadener Land reichen.
Unterschiedliche
Einflüsse
Tanja Fuchs, die Interims-Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Traunstein, erläutert: „Der Dezember war bis auf eine Woche kein harter Wintermonat, was sich in der etwas geringeren Zahl von Meldungen aus den Außenberufen zeigt. Ein Anstieg in diesen Berufsbereichen wird erst im Januar erwartet.“ Ihre Aussage spiegelt wider, wie saisonale und witterungsbedingte Faktoren den Arbeitsmarkt beeinflussen können. Sie betont zudem, dass „die Nachwirkungen der Pandemie und gesellschaftspolitische Ereignisse unterschiedlichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt hatten, je nach Branche.“ Insgesamt konnten 2163 Personen ihre Arbeitslosigkeit im Dezember beenden, während 2694 neue Zugänge verzeichnet wurden. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag mit 4093 um 3,0 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Fuchs hebt hervor, dass die Bereitschaft zur beruflichen Weiterbildung zugenommen hat, was auf eine positive Entwicklung hindeutet. „So konnten wir 1647 Menschen eine Weiterbildung fördern, gegenüber 1251 im Vorjahr“, erklärt Fuchs. Dies unterstreicht die Bedeutung von Qualifikationen und Anpassungsfähigkeit in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt.
Anm. d. Red.: Dieser Text wurde mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt, von Redakteur Martin Lünhörster ergänzt und auf seine Richtigkeit überprüft.