Traunstein – Nach 50 Jahren und etwa 600 Großviehversteigerungen in der Chiemgauhalle fand dort kürzlich die letzte Versteigerung von Großvieh statt. Das arbeitsaufwendige Provisorium der vergangenen Jahre nach dem Halleneinsturz war schon schwer gewöhnungsbedürftig. Am Samstag, 9. März, wird mit einer Eliteversteigerung die Premiere in der neuen Halle stattfinden.
Mit 98 Zuchtstieren gab es ein breites Angebot, obwohl der letzte Markt erst vor vier Wochen stattgefunden hat. Genau 94 Zuchtstiere wechselten schließlich den Besitzer. Drei Zweitkalbskühe und eine Jungkuh erhielten ein zu niedriges Angebot und wurden daher nicht abgegeben. Bei den Zuchtstieren kommt inzwischen hochwertige Genetik in den Natursprungeinsatz. Ein Züchter aus dem Miesbacher Zuchtgebiet sicherte sich für 2650 Euro einen Hitz-Sohn aus dem Betrieb Christian Niederbuchner, der zu 100 Prozent hornlose Kälber liefert. Als Durchschnittspreis erzielten die sieben Natursprungstiere 2171 Euro. Sechs Zweitkalbskühe, deren durchschnittliche Milchleistung bei 35 Kilo liegt, kosteten im Mittel 1983 Euro. Die Preisspanne ging von 1750 bis 2250 Euro.
Bei den 77 verkauften Jungkühen erfolgte bei durchschnittlich 1960 Euro der Zuschlag, was gegenüber den vorhergehenden Märkten einen Rückgang bedeutet. Im Großen und Ganzen erreichten auch Exterieur und leistungsstarke Jungkühe nicht das ganz hohe Preisniveau. So lag der Steigerungspreis mit Ausnahme der teuersten Jungkuh des Marktes bei keiner Jungkuh über 2500 Euro. Die Ausnahme bildete eine Jungkuh des Züchters Michael Huber aus Steinrab, Gemeinde Seeon. Er bot eine Jungkuh mit 720 Kilogramm Körpergewicht, einer Milchleistung von 30,4 Kilo und guter Melkbarkeit von 3,2 Kilo pro Minute zum Verkauf an.
Den Preis mitbestimmt hat sicherlich auch das gute Exterieur des Tieres aus der Wertklasse eins und die biologische Wirtschaftsweise des Betriebes. Die restlichen zwei Jungkühe der Wertklasse eins wechselten für 2250 und 2500 Euro den Besitzer. Mit Hubert Hartl junior aus Bürghub und Peter Freiwang aus dem Rinderzuchtverband „Käs“, kamen auch diese Züchter aus dem Seeoner Zuchtgebiet.
Bei der zweitteuersten Kuh des Marktes war neben einem guten Exterieur und einer Milchleistung von 31,8 Kilo und der guten Melkbarkeit von 2,8 Kilogramm pro Minute noch deren natürliche Hornlosigkeit ein preisbestimmender Faktor. Weitere neun Jungkühe blieben noch im Preisniveau zwischen 2200 und 2500 Euro. Bei neun Jungkühen lag der Versteigerungspreis unter 1700 Euro.
28 Zuchttiere blieben diesmal im eigenen Gebiet. Vier Stiere, drei Zweitkalbskühe und 26 Jungkühe ersteigerten sich bayerische Käufer. Ein Stier und zehn Jungkühe gehen in das restliche Bundesgebiet. Ein Stier, eine Zweitkalbskuh und 30 Jungkühe wechseln über Viehhandelsunternehmen nach Südtirol und in die Benelux Staaten.
Der nächste Kälbermarkt findet am Mittwoch, 29. Februar, statt. Der nächste Großviehmarkt ist bereits in vier Wochen, am Donnerstag, 21. März, in der neuen Chiemgauhalle.