Kolbermoor/Barcelona – In Barcelona findet derzeit der Weltkongress der Mobiltelefonie (Mobile World Congress – MWC) statt. Etwa 50000 Fachleute der mobilen Kommunikation werden beim größten Branchentreff Europas insgesamt erwartet – unter ihnen auch Christian Wagner und Stefan Wimmer, die geschäftsführenden Gesellschafter der Bayerischen Funknetz (BAYFU) GmbH. Sie präsentieren das Kolbermoorer Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen als Partner für individuelle Digitalisierungsstrategien von Unternehmen, Behörden und Mobilfunkanbietern.
Branche mit
rasanter Entwicklung
Seit 30 Jahren sind die Telekommunikationsexperten in der Branche tätig. Wie rasant diese sich entwickelt hat, zeigt ein Beispiel: „Als wir unsere berufliche Laufbahn starteten, gingen alle Telefonate noch über zentrale Vermittlungsstellen der Deutschen Post“, erinnert Wimmer an die 1990er-Jahre.
Die Zentrale in München war so groß wie der historische Neubau der Alten Spinnerei in Kolbermoor, in dem die BAYFU ihren Firmensitz hat. „Heute passt diese Technik in einen Kühlschrank.“ Denn der Slogan „Höher, schneller, weiter“ gilt zwar für die Datenübertragung auf dem Mobilfunk-Sektor, nicht aber für die Technik. Die wird immer kleiner. So ist beispielsweise das Herzstück eines 5G-Campus-Netzes, das die BAYFU in ihrem Labor präsentiert, kaum größer als eine Pizzaschachtel.
„Wir sind Pioniere, vor allem auf dem Gebiet von 5G-Campus-Netzen“, sagt Stefan Wimmer. Diese geografisch begrenzten, lokalen Mobilfunknetze können auf die besonderen Anforderungen industrieller Kommunikation angepasst werden. In Laboren so groß wie Fabrikhallen werden sie bereits getestet. Ziel ist es, die digitale Automatisierung und damit die Effizienz von Unternehmen voranzutreiben. Am Beispiel eines Warenlagers verdeutlicht Wimmer, was unabhängige 5G-Netze können: autonomes Arbeiten von Gabelstaplern, Drohnen oder Robotern an Montagebändern.
Projekte mit Bahn
und Luftwaffe
„Wichtig ist, dass Netzwerk, digitale Infrastruktur und Technologien genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens, die Anzahl der vernetzten Maschinen und die Menschen im Prozess abgestimmt sind“, beschreibt Wagner die Herausforderung: „In diesem Prozess sind wir die Vermittler zwischen modernster Mobilfunktechnologie und den Bedürfnissen der Unternehmen.“
Als unabhängiges Bindeglied zwischen Herstellern und Anwendern nimmt die BAYFU auf marktgerechte Produktportfolios Einfluss, um den Kunden passgenaue Lösungen anbieten zu können.
Die 16 Mitarbeiter der erst 2019 gegründeten BAYFU GmbH sind erfahrene Experten aus den Bereichen Telekommunikation, IT, Frequenzmanagement, Projektmanagement und Consulting. Sie beraten und begleiten Netzbetreiber beim Ausbau der Mobilfunknetze. Sie entwickeln innovative Mobilfunklösungen für Unternehmen.
Erste 5G-Campus-Netze wurden bereits in der Papier- und Automobilindustrie installiert. Auch an sicheren 5G-Netzen für die Luftwaffe haben die Kolbermoorer mitgewirkt. „Lokale 5G-Netze und künftig 6G-Netze sind ein Turbo der Digitalisierung und Wertschöpfung in allen Bereichen“, macht Wimmer die Bedeutung der Telekommunikation klar. Gegenwärtig begleitet die BAYFU die Deutsche Bahn beim Aufbau einer 5G-Mobilfunk-Infrastruktur entlang der Gleise. „Wir bereiten den Boden für autonomen Bahnverkehr“, so Wagner. Zugleich agiert die BAYFU als Navigator, berät Behörden bei der Auswahl der funkbasierten Anwendung, die am besten zum jeweiligen Sektor passt.
Wegbereiter digitaler
Transformation
„Als unabhängiger Systemintegrator begleiten wir den digitalen Transformationsprozess von Beginn an, entwickeln auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmte Lösungen, übernehmen die Ausschreibung und das Projektmanagement“, umreißt Wimmer die Philosophie des Unternehmens.
Die MWC in Barcelona wird für die Kolbermoorer Telekommunikationsexperten vor allem ein „Meet and Greet“ mit Geschäftspartnern. „Unser Terminkalender ist voll“, freut sich Wagner auf vier Messetage mit spannenden Gesprächen und neuen Inspirationen: „Zugleich beobachten wir natürlich die Märkte und neuen Trends, freuen uns auf neue Geschäftskontakte und sind neugierig auf digitale Innovationen in den Bereichen, in denen wir aktiv sind.“