Neue Möglichkeiten eröffnen

von Redaktion

Gründerzentrum und Stellwerk18 fusionieren – Region weitet sich nach Norden aus

Töging/Rosenheim – Das Gründerzentrum für Handwerk und Gewerbe (GHG) in Töging soll wie berichtet auf Beschluss des Kreistags in einer Fusion mit dem Digitalen Gründerzentrum Stellwerk18 aus Rosenheim weitergeführt werden. Grund für die Ablösung des nach Abbau der Vereinigten Aluminium Werke (VAW) gegründeten Zentrums ist Landrat Erwin Schneider zufolge unter anderem, dass die staatliche Förderung für die Einrichtung, an der auch Landkreis, Stadt Töging undzwei Banken beteiligt waren, 2022 ausgelaufen ist.

Verlagerung
nach Norden

Was ist nun das Stellwerk18 und was bedeutet die Fusion für die Region? Nach Auskunft von Geschäftsführer Dr. Florian Wiesböck verfüge das Stellwerk18 derzeit über Büroräume in Rosenheim und Traunstein – und demnächst auch in Töging. Das Digitale Gründerzentrum ist in der Region 18 tätig, das die Landkreise Traunstein, Altötting, Mühldorf, Rosenheim, Berchtesgadener Land und die kreisfreie Stadt Rosenheim umfasst, und intensiviert mit der geplanten Kooperation nun seine Tätigkeit auch im Norden der Region.

Den Nutzen, den das Unternehmen für regionale Wirtschaftsbetriebe bietet, beschreibt Wiesböck folgendermaßen: „Unsere Startups aus den Landkreisen Altötting, Berchtesgaden, Mühldorf, Rosenheim und Traunstein sind der ideale Partner für den Wandel: Mit ihren technologischen Innovationen, flexiblen und kreativen Problemlösungsansätzen und Digitalisierungs-Knowhow agieren sie als Sparringspartner und Impulsgeber, wenn es darum geht, neue Ideen und digitale Technologien im eigenen Unternehmen zu integrieren und zur Anwendung zu bringen.“

Das Netzwerk umfasse derzeit über 25 Startups und über 70 Partner aus der Wirtschaft in Südostoberbayern und Tirol – darunter auch Weltmarktführer. Sowohl GHG als auch Stellwerk18 unterstützten Startups, Stellwerk jedoch nur solche mit digitalem Geschäftsmodell. Dies sei eineAuflage des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, von dem die Fördergelder kämen.

Das bisherige GHG steht nach Auskunft von Tögings Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst auch weiterhin Existenzgründern mit nicht-digitalem Geschäftsmodell offen. Es biete Interessenten Werkstätten, Gewerbe- und Büroeinheiten an und sei derzeit komplett ausgelastet.

Die Existenzgründer richteten die Pacht für die gemieteten Räume nun direkt an die Kultur- und Existenzgründerzentrum GmbH (K+E), eine 100-prozentige Tochter der Stadt, der die Immobilien gehören. Früher seien diese Zahlungen über die GHG GmbH als Generalmieter der Räume an die K+E GmbH geflossen. Die GHG GmbH gebe es zukünftig aber nicht mehr. Nachdem die staatliche Förderung ausgelaufen ist, seien die Mietverträge nun nicht mehr zeitlich befristet.

Auch für digitale Start -ups hielten die Räume die erforderliche Infrastruktur vor. Die Details für die Kooperation, die Windhorst zufolge am 1. Mai starten wird, würden derzeit ausgearbeitet. Man wolle damit beide Einrichtungen – GHG und Stellwerk18 – regional verankern. Für einen Stellwerk18-Netzmanager werde in Töging eine co-finanzierte Stelle geschaffen, für deren Besetzung die Bewerbersuche mittlerweile erfolgreich abgeschlossen sei.

Nach Auskunft von Dr. Winhorst handelt es sich vorerst um eine halbe Stelle, die zu 50 Prozent von Stellwerk18 und zu je 25 Prozent von den Landkreisen Altötting und Mühldorf finanziert werde. Das Büro stelle die Stadt über die K+E GmbH kostenlos zur Verfügung.

Die Akquise von Existenzgründern wird Windhorst zufolge zukünftig über Stellwerk18 erfolgen und nicht mehr über die Wirtschaftsservice GmbH, die der GHG GmbH angegliedert war und nun nur noch Verwaltungsaufgaben für die Innungen der Kreishandwerkerschaft ausführe.

Deren Geschäftsführer ist Markus Saller, der bisher auch die Geschäfte der GHG GmbH geführt hat.

Veranstaltungen
und Kooperationen

An neuen Angeboten in Töging nennt Wiesböck Coachings für Gründer, spezielle Veranstaltungen sowie Kooperationen zwischen Industrie und Startups (www.stellwerk18.de/startups/). „Die Kooperation bietet große Chancen für beide Seiten und soll langfristig stabil aufgebaut werden“, so das Fazit von Dr. Florian Wiesböck.

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