München – „Keine Lust mehr, aus allem eine Wissenschaft zu machen?“ – mit Slogans wie diesem und dem Aufruf „Switch zur Ausbildung“ macht der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) ab sofort bei Studierenden Werbung für die berufliche Aus- und Weiterbildung.
„Praxisnahe Alternativen wären für viele Studierende der bessere erste Schritt ins Berufsleben, denn mehr als ein Viertel brechen ihr Studium in Deutschland vorzeitig ab. In Bayern jährlich über 10000 Studierende allein in den MINT-Fächern“, sagt Hubert Schöffmann, bildungspolitischer Sprecher des BIHK. „Für die Ausbildungsbetriebe werden Studienabbrecher dagegen als eine Art stille Reserve immer interessanter: Fachkräftenachwuchs wird wegen der anstehenden Verrentungswelle an allen Ecken dringend gesucht“, so Schöffmann weiter.
In Bayern sind 2023 nach Angaben der Arbeitsagentur rund 20000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Studierende in Bayern haben ab sofort über das neue Informations-, Beratungs- und Innovationszentrum zu Alternativen für Studienzweifler („IBIzA“) des BIHK und die dazugehörige Webseite www.switch-zur-ausbildung.de eine Anlaufstelle, bei der sie Alternativen zum Studium im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung durchspielen können. „Oft läuft die Berufsorientierung am Gymnasium fast nur in Richtung Hochschule“, sagt Schöffmann. Bei über 200 IHK-Berufen gebe es aber für zweifelnde Akademiker praktisch aller Studienrichtungen immer passende Alternativen in der Welt der Berufsbildung, sind sich die IHKs sicher.