Traunstein – Zügig wurden die Tiere kürzlich beim ersten Großviehmarkt in der neuen Chiemgauhalle in Traunstein entladen und in ihre Boxen verteilt. Präsentation sowie Versteigerung verliefen reibungslos. Die Zahl von 111 aufgetriebenen Zuchttieren beweist, dass die neue Halle gut angenommen wird. Neben den Käufern kamen viele Besucher, um beim ersten Großviehmarkt die neue Chiemgauhalle zu besichtigen.
„Worldbest“ glänzt mit Zuchtwert
Nach einem verhaltenen Ankauf von Stieren für die Besamung in den vergangenen Monaten gelang diesmal ein hervorragender Start mit einem erzielten Steigpreis von 92000 Euro. Der Käufer, die Besamungsstation Marktredwitz, sicherte sich daneben einen weiteren Stier für den Grundpreis von 3500 Euro. „Worldbest“ heißt der Spitzenstier, ein Wirbelwind-Sohn, der den höchsten Gesamtzuchtwert aller derzeit auf dem Markt befindlichen Fleckviehstiere besitzt, die das Gen für Hornlosigkeit reinerbig weitergeben.
Das Vererbungsbild prognostiziert dem Stier auch eine hohe Fitness und Nutzungsdauer. In den Einzelzuchtwerten, wo hornlose Stiere noch Schwächen aufweisen, punktet er mit einem Zuchtwert Melkbarkeit von 115 und einem Euterzuchtwert von 118. Der Stier wurde in der Gemeinde Tittmoning von Andreas Remmelberger gezüchtet.
Auch bei dem zweiten, nach Oberfranken verkauften Stier sagt der Name einiges aus. „Weitoben“ ist der beste Weitweg-Sohn unter 36 Halbbrüdern. Der von Christian Niederbuchner gezüchtete Stier kann auf Kalbinnen eingesetzt werden. Ein Gesamtzuchtwert von 143 und eine Euternote von 120 sind hervorstechende Zuchtdaten des Stieres.
Die Besamungsstation CRV-Deutschland sicherte sich einen zweiten reinerbigen Stier in Bezug auf Hornlosigkeit. Der Stier überzeugte mit sehr gutem Fundament. Er stammt aus der A-Linie des Zuchtbetriebes von Georg Kellner aus Hennthal bei Heiligkreuz. Bemerkenswert war, dass ein Züchter aus dem Ebersberger Raum bei dem Stier bis 5500 Euro mit steigerte.
Der vierte Stier ging nach Neustadt in den Besamungseinsatz. Hierbei handelte es sich um einen Wannabe-Nachkommen aus dem Zuchtbetrieb von Johann Rausch aus Palling. 50 Prozent hornlose Kälber, ein hoher Gesamtzuchtwert von 139, ein sehr guter Zuchtwert für Eutergesundheit von 128, ein Milchwert von 126 und ein Euterzuchtwert von 116 zeichnen den Stier aus.
Auch Kalbinnen erzielen hohe Preise
Neben einer Kalbin, für die ein Preis von 1950 Euro erzielt wurde, erhielten sechs Zweitkalbskühe bei einem durchschnittlichen Versteigerungspreis von 2425 Euro den Zuschlag. Der hohe Durchschnittspreis ist durch zwei hochpreisige Zuchtkühe aus biologischer Wirtschaftsweise beeinflusst. Für 2950 Euro wurde eine Varta-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Mair-Gradl aus Chieming verkauft. 31 Kilogramm Milch und eine Melkbarkeit von 2,7 Kilogramm pro Minute schlugen neben einem guten Exterieur bei dieser Kuh zu Buche. Dies bedeutete gleichzeitig den Spitzenpreis für weibliche Zuchttiere. Nur 100 Euro billiger wechselte eine Picar-Tochter aus dem Bio- Zuchtbetrieb Michael Huber aus Steinrab, Seeon, den Besitzer.
Für die 83 verkauften Jungkühe errechnete sich ein mittlerer Steigpreis von 2135 Euro bei einer Preisspanne von 1450 bis 2850 Euro. Der durchschnittliche Versteigerungspreis von drei Jungkühen der Wertklasse1 lag bei 2583 Euro. Ein Steigpreis über 2500 Euro wurde noch bei sechs Jungkühen der Wertklasse2a und einer Jungkuh der Wertklasse2 erreicht. Alle Jungkühe der Wertklasse2a erzielten Steigpreise über 1700 Euro. Drei Besitzer von Jungkühen der Wertklasse2 mussten sich mit weniger als 1700 Euro zufriedengeben.
Vier Stiere, eine Zweitkalbskuh und 17 Jungkühe gingen an Milchviehbetriebe im eigenen Zuchtgebiet. Drei Stiere, fünf Zweitkalbskühe und 24 Jungkühe bleiben im bayerischen Raum. Zwei Stiere, eine Kalbin und 45 Jungkühe wechseln über Viehhandelsunternehmen in die Niederlande und nach Südtirol.