Rosenheim/Traunstein – Das sonnige Wetter der vergangenen Wochen hat eine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bewirkt. „Betriebe aus witterungsabhängigen Berufsfeldern wie Hoch-, Tief- und Innen-Ausbau konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen und haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten“, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim in den vergangenen Wochen um 550 auf 9130 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. „Es ist erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken ist“, so Nicole Cujai.
Arbeitsmarkt in Region weiter stabil
Da in den witterungsabhängigen Berufsfeldern überwiegend Männer arbeiten, ist die Arbeitslosigkeit bei ihnen stärker zurückgegangen als bei den Frauen. Die Agenturleiterin erklärt, dass die Arbeitslosigkeit im März auch in anderen Berufsfeldern zurückgegangen ist. „Auch wenn sich die Wirtschaft ein wenig eingetrübt hat und die Unternehmen bei Neueinstellungen mitunter zögerlicher reagieren, zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin stabil und die Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften ist in vielen Wirtschaftsbereichen nach wie vor hoch“, sagt Cujai. Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent. Derzeit sind hier 1706 Bürger ohne Arbeit. Die Zahl der Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, ging um 79 auf 841 zurück. Im Jobcenter der Stadt Rosenheim wurden 865 Kunden nach dem SGB II betreut, 40 weniger als im Vormonat. Insgesamt betreut das Jobcenter 2222 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1714 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 2,8 Prozent. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen beträgt hier 4223. 2383 Männer und Frauen sind nach dem SGB III bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 231 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1840 arbeitslose SGB-II-Kunden, einen weniger als im Februar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3817 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2926 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Von Witterung und Tourismus abhängig
Auch Traunstein kann einen Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent verzeichnen. Im Vergleich zum Februar sind 849 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum März 2023 sind es jedoch 688 mehr.
„Die leichte Frühjahrsbelebung machen wir an der Zahl der Abmeldungen (plus 468) und an der Zahl der besetzten und deshalb abgemeldeten Stellen (623) fest“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein.
„Beide Zahlen sind im Vergleich zu Februar angestiegen und sind Indizien dafür, wie stark die Region von der Witterung und vom Tourismus abhängig ist. Die Wiedereinstellungen in den Außenberufen und in der Hotellerie sind in vollem Gange.“
Über alle Arbeitslosen-Personengruppen gab es im Vergleich zum Vormonat Rückgänge. Die stärksten Rückgänge von jeweils minus 9,0 Prozent gab es bei den Älteren über 50 Jahre und den Jüngeren bis 20 Jahre. „Trotz der branchenweise gedämpften Konjunktur haben wir bei den Beschäftigtenzahlen insgesamt einen Zuwachs von 3131 im Vergleich zum letzten Quartal vor der Erhebung im September“, erläutert Vontra. „Dieser Zuwachs ist zu über 45 Prozent auf die gestiegene sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Ausländern zurückzuführen. Selbstverständlich gehören zum Arbeitnehmerpotenzial auch die Geflüchteten aus der Ukraine und aus den anderen Herkunftsländern.“
Der Blick auf den Ausbildungsstellenmarkt im Agenturbezirk Traunstein zeigt einen Anstieg bei den Bewerberzahlen um 6,2 Prozent, das heißt, die aktuell 2656 Ausbildungssuchenden sind 156 mehr als im vorangegangenen Berichtsjahr.
„Die Anzahl der Ausbildungsstellen, die uns gemeldet wurden, ist mit 3337 Angeboten um 67 geringer als im vergangenen Berichtsjahr“, erläutert Vontra. „Wir appellieren dringend an Ausbildungssuchende, sich bei uns in der Berufsberatung zu melden. Die mit 1286 hohe Zahl an unversorgten Bewerbern bedeutet, dass noch zu wenige ihren Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Eine gute Gelegenheit, sich schon früh mit Berufsorientierung zu befassen, ist der Girls‘ und Boys‘ Day am 25. April. Einfach einmal unabhängig von Rollenklischees in einen Beruf hineinschnuppern, sich freimachen von Klischees über Männer- oder Frauenberufe und den eigenen Talenten folgen“, wirbt Vontra für die Aktion.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im März 3,2 Prozent, das ist ein Rückgang gegenüber Februar um 0,4 Prozentpunkte und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum März 2023. 3257 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 332 Menschen mehr als vor einem Jahr und 340 weniger als im Februar, ein Rückgang um 9,5 Prozent. Der Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheits- und Sozialberufe ist weiterhin sehr gut mit 186 aktuellen Angeboten. 192 Angebote kommen aus dem Gastgewerbe.
116 neue Angebote
im Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im März 3,6 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. 2421 Menschen waren im März arbeitslos gemeldet, 145 oder 5,7 Prozent weniger als im Februar. 815 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 122 Stellen weniger. 116 Angebote sind im März neu aufgenommen worden. 174 Angebote zählen zu den Fertigungsberufen und 77 Stellen gibt es in den Berufsbereichen medizinische und nicht-medizinische Berufe.
Anm. d. Red.: Dieser Text wurde mithilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt, von Redakteur Martin Lünhörster ergänzt und auf seine Richtigkeit überprüft.