Traunstein – Eine rege Nachfrage nach Jungkühen und Kühen herrscht im Moment. Auch bei Mastkälbern ist ein starker Aufwärtstrend zu erwarten. Dies deuten zumindest die jüngst stattgefundenen Kälbermärkte in Traunstein und Miesbach an. Eine angebotene Kalbin ersteigerte sich in Traunstein ein Händler aus Südtirol für 1700 Euro. Acht Zweitkalbskühe kosteten im Mittel 2450 Euro. 59 Jungkühe erhielten bei 2234 Euro den Zuschlag. Ein reinerbig vererbender Stier in Bezug auf Hornlosigkeit konnte für 2500 Euro verkauft werden. Zwei weitere Natursprung-Stiere erzielten Steigpreise von 2050 und 2100 Euro.
Das Dilemma, das ein geringes Angebot eine geringe Nachfrage nach sich zieht, ist schwer zu ändern. Milchviehzüchter aus England informierten sich in Traunstein über die Rasse Fleckvieh. Sie führten eine Lehrfahrt durch, die von der Besamungsstation CRV Deutschland organisiert wurde. Doch auch viele heimische Züchter und ehemalige Züchter besichtigten die neue Traunsteiner Halle an den Markttagen.
Der hohe Durchschnittspreis für Zweitkalbskühe ist durch zwei Kühe aus biologischer Wirtschaftsweise zu erklären. Michael Huber konnte zwei Zweitkalbskühe mit Milchleistungen von 24,1 und 27,1 Kilogramm anbieten. Durch ein ansprechendes Exterieur erzielten sie Steigpreise von 3050 und 3200 Euro und waren damit die teuersten Zuchttiere des Marktes. Doch auch die restlichen sechs Zweitkalbskühe überzeugten durch Milchleistungen zwischen 30 und 40 Kilogramm und ansprechendes Exterieur, sodass sie zu Preisen zwischen 2150 und 2300 Euro verkauft wurden.
Drei Jungkühe ordnete die Bewertungskommission wegen ihres guten Exterieurs in die Wertklasse 1 ein. Sie wechselten für im Mittel 2533 Euro den Besitzer. Den Tageshöchstpreis bei den Jungkühen mit 3050 Euro brachte aber eine Elexis- Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Christian Niederbuchner aus Aiging. Ihre Leistungsdaten waren 35 Kilogramm Milch, eine Melkbarkeit von 2,8 Kilo pro Minute und 580 Kilo Lebendgewicht. Bei weiteren zehn Jungkühen konnten Steigpreise von 2500 bis 2950 Euro erreicht werden. Nur bei sechs Jungkühen mussten sich deren Züchter mit Steigpreisen unter 1800 Euro zufriedengeben.
18 Zuchttiere blieben diesmal im eigenen Gebiet. Einen Stier, drei Zweitkalbskühe und 16 Jungkühe ersteigerten sich bayerische Käufer. Zwei Zweitkalbskühe und drei Jungkühe konnten im restlichen Bundesgebiet abgesetzt werden. 27 Jungkühe und eine Kalbin wechseln in die Niederlanden und nach Südtirol. Der nächste Traunsteiner Kälbermarkt findet heute statt, der nächste Großviehmarkt in Traunstein ist am Donnerstag, 16. Mai.