Mühldorf/Altötting – Die Metzger-Innung Altötting und Mühldorf geht mit ihrem bewährten Obermeister Josef Berghammer in die kommenden drei Jahre.
Die Jahreshauptversammlung fand kürzlich im Gasthaus Spirkl in Mößling statt. Neben den Mitgliedern begrüßte der Obermeister besonders die Kreishandwerksmeisterin Helga Wimmer, Dr. Sabine Dinglreiter vom Veterinäramt in Mühldorf, den Referenten Lars Bubnick vom Fleischer-Verband und den Geschäftsleiter der Kreishandwerkerschaft, Markus Saller.
VR-Brille mit
Leberkäs-Simulator
Es folgte der Bericht des Obermeisters, in dem er unter anderem die Freisprechung in Neuötting sowie die Bildungsmesse im vorigen Jahr in Burghausen ansprach. Am diesjährigen Stand der Innung bei der Bildungsmesse in Mühldorf war eine VR-Brille mit Leberkäs-Simulator die Attraktion. Hier konnten sich interessierte Schulabgänger in einer virtuellen Metzgerei bei der Leberkäs-Herstellung versuchen.
Derzeit gehören 31 Betriebe der Innung an. An der Berufsschule in Altötting werden 17 Metzger und 15 Metzgereifachverkäuferinnen geschult. Bei der Gesellenprüfung haben alle Teilnehmer bestanden. Die Metzger erreichten einen Notendurchschnitt von 1,9 (praktischer Teil) und 3,3 (theoretischer Teil). Die Fachverkäuferinnen erzielten einen Notendurchschnitt von 3,0 (praktischer Teil) und 3,3 (theoretischer Teil). Zugleich dankte Berghammer den Prüfungsausschüssen, Arbeitgebern sowie den Lehrkräften für den reibungslosen Ablauf bei der Gesellenprüfung.
Innungssieger bei den Metzgern wurde Fabian Burger (Metzgerei Berghammer, Ampfing), der beim praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend den siebten Platz belegte. Innungssiegerin im Metzgereiverkauf war Johanna Schulze (Metzgerei Fischer, Neuhaus).
Den Finanzbericht stellte Markus Saller, Geschäftsleiter der Kreishandwerkerschaft, vor. Das Zahlenwerk des Berichtsjahres 2023 zeigte gesunde Innungsfinanzen und geordnete Verhältnisse auf. Das Jahr konnte mit einem kleinen Plus abgeschlossen werden. Dem positiven Votum der Rechnungsprüfer Wolfgang Selinger-Reichthalhammer und Wenzel Breu stimmten die Mitglieder unisono zu. Die Vorstandschaft wurde entlastet und die beiden Kassenprüfer wieder im Amt bestätigt.
Wenig Veränderung gab es in der turnusgemäß anstehenden Neuwahl des Innungsvorstands. Mit einer Stimmenthaltung wurde Obermeister Josef Berghammer aus Ampfing von den Mitgliedern für weitere drei Jahre bestätigt. Mit demselben Wahlergebnis wurde Florian Stirner (Perach) zum neuen Stellvertreter gewählt, da Franz Niedermaier (Gars) nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung stand. Für Florian Stirner wählte die Versammlung Sabine Grünleiter (Stammham) in den Vorstand sowie in den Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten. Neu im Ausschuss für Berufsausbildung ist überdies Kathrin Pichlmeier (Waldkraiburg).
Im Anschluss an die Neuwahlen bedankte sich Obermeister Josef Berghammer bei seinem ehemaligen Stellvertreter Franz Niedermaier für seine jahrzehntelange kollegiale Zusammenarbeit.
Die Metzgerei
als „Smart-Store“
Zu aktuellen Themen, die das bayerische Metzgerhandwerk beschäftigen, gab Lars Bubnick, Geschäftsführer vom Fleischer-Verband Bayern, Auskunft. So konnte er eine erfolgreiche Senkung der Fleischhygienegebühren für kleine selbst schlachtende Metzgereien verkünden, die seit Ende November 2023 gilt. Bubnick kritisierte die Pläne, die Mehrwertsteuer für Fleisch auf 19 Prozent anzuheben. „Fleisch ist ein Grundnahrungsmittel und gehört zur vollwertigen Ernährung dazu. Das soll auch so bleiben“, argumentierte der Referent.
Zusätzlich appellierte Lars Bubnick an die Metzgerei-Inhaber, sich mit dem Thema der „Smart-Stores“ zu beschäftigen. „Diese Art des personalfreien Verkaufs wird in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen“, glaubt Bubnick. Aus Sicht des Referenten werden diese Verkaufsstellen gerade das spontane Kaufverhalten für die Bevölkerung im ländlichen Raum, vor allem aber an Sonn- und Feiertagen sowie nach 20 Uhr, enorm vereinfachen.
Positiv findet der Fleischerverbandschef, dass die bayerische Staatsregierung den Bürokratieabbau anpackt. Hier werde aktiv daran gearbeitet, die Betriebe auf Landesebene zu entlasten. „Da arbeitet der Fleischerverband unterstützend mit“, sagte Bubnick. am