Sparkasse Altötting-Mühldorf meldet hervorragendes Ergebnis

von Redaktion

Zahlen für 2023 können sich sehen lassen – Vorstände wünschen sich mehr positive Signale der Politik

Mühldorf – „Trotz wirtschaftlich turbulenter und herausfordernder Zeiten konnte die Sparkasse Altötting-Mühldorf im Geschäftsjahr 2023 ihren Erfolgskurs fortsetzen“ – das verkündeten Vorstandsvorsitzender Markus Putz und Vorstandsmitglied Alexandra Schuhbauer kürzlich in der Bilanz-Pressekonferenz.

38 Prozent weniger
Darlehenszusagen

Die Bilanzsumme ist leicht zurückgegangen, um einen halben Prozentpunkt auf 3,58 Milliarden Euro. Die Kundenkredite stiegen um 0,7 Prozent auf 2,68 Milliarden Euro, trotz sinkender Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten und Gewerbefinanzierungen. „Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Darlehenszusagen um 38 Prozent zurück“, musste Putz feststellen. „Das spiegelt die Abschwächung am Bau und die vorsichtige Investitionstätigkeit der Unternehmen wider. Die Kunden waren stark verunsichert.“ Viele Vorhaben wurden komplett verworfen, meist nur Angefangenes fertiggestellt, Neues kaum begonnen.

Mittlerweile kehre die Zuversicht aber langsam wieder zurück. „Seit circa sechs Wochen nehmen die Kreditanfragen leicht zu“, so Schuhbauer. „Bei Privaten für die Baufinanzierung, bei Unternehmen für neue Investitionen.“ Anlass zu Euphorie sei aber noch nicht gegeben.

Die Anzahl der Girokonten erhöhte sich um 1653 oder 1,7 Prozent auf 98385. Die Einlagen der Kunden sanken leicht um 0,8 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro. Putz: „Wegen der Inflation blieb auf den Konten weniger liegen.“ Das Kundendepotvolumen stieg um 18,5 Prozent auf eine Milliarde Euro. Insgesamt wurden rund 6,7 Milliarden Euro Kundengeschäftsvolumen betreut. Das Eigenkapital der Sparkasse Altötting-Mühldorf lag 2023 mit 17,1 Prozent weit über den von der Bankenaufsicht vorgeschrieben acht Prozent. In 2023 führte die Sparkasse 10,4 Millionen Euro an Steuern ab.

Das Betriebsergebnis lag mit insgesamt 43 Millionen Euro weit über dem Vorjahresergebnis, das 2022 bei 26,8 Millionen Euro lag. Die bedeutendste Ertragsquelle war hier der Zinsüberschuss mit über 18 Millionen Euro mehr als in 2022. „Das ist ein hervorragendes Ergebnis für unser Haus“, wie Putz betonte. „Ich kann es nur nicht als goldgeränderte Bilanz bezeichnen, weil ich die Warnsignale sehe.“

„Wir brauchen
verlässliche Parameter“

Er erwarte zwar keinen Ergebniseinbruch für das Jahr 2024, aber eine „nur seitwärts Bewegung“ sei nicht gut für die Sparkasse. „Es braucht mehr positive Signale von der Politik, um ein stabiles Investitionsumfeld zu schaffen.“ Das gelte für Privathaushalte wie für Unternehmen. „Was wir brauchen, sind verlässliche Parameter“, stimmt ihm Alexandra Schuhbauer zu.

Das Filialnetz – 30 Standorte mit 24 Filialen und SB-Geräten – steht für Putz und Schuhbauer nicht zur Debatte. „Es ist unsere Aufgabe, in der Fläche vertreten zu sein.“ Zwar wurden die Filialen Mettenheim und Ampfing zusammengelegt, ebenso in Waldkraiburg die Geschäftsstellen Goetheplatz und Stadtplatz. Das geschah aber, um die Beratungsmöglichkeiten für die Kunden zu bündeln.

439 Mitarbeiter in den Landkreisen Altötting und Mühldorf betreuen mehr als 122000 Kunden mit insgesamt 221577 Konten. Von den 98385 Girokonten werden 78 Prozent auch online geführt. Täglich besuchen knapp 15000 Kunden die Internetfiliale, das sind jährlich 5,4 Millionen Besuche.

Im Jahr 2023 unterstützte die Sparkasse mehr als 650 Projekte – Putz: „So viele wie noch nie!“ – mit rund 470000 Euro in den Bereichen Kunst und Kultur, Sport, Bildung und Soziales, Wissenschaft und Umwelt. Es sei erkennbar, dass die Kommunen in diesen Bereichen sparen müssten. Da springe die Sparkasse nach Möglichkeit gerne ein. Putz: „Wir sind ein verlässlicher Förderer in der Region und lassen niemanden im Regen stehen.“

Eine junge und
weibliche Sparkasse

„Im Bayernvergleich sind wir eine sehr junge und weibliche Sparkasse“, so Putz. Von den 439 Mitarbeitern sind 274 Frauen und 165 Männer. 33 davon sind noch in Ausbildung, im September 2024 fangen zwölf neue Azubis und zwei Verbundstudenten neu an. 179 Bankleute arbeiten in Teilzeit.

Auf Nachhaltigkeit
wird Wert gelegt

Nachhaltigkeit ist beiden Vorständen wichtig. „Unseren Strom- und Papierverbrauch konnten wir in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent verringern“, stellte Markus Putz fest. Der Fuhrpark der Sparkasse wurde auf Elektro- und Hybridantrieb umgestellt, die Gebäude werden nach neuesten Standards optimiert. Neun PV-Anlagen erzeugen mehr als 290 kWp Leistung. Bis spätestens 2035 wird ein CO2-neutraler Geschäftsbetrieb angestrebt. Aktuell wird auch die Hauptstelle in Mühldorf energetisch saniert. Das laufende Geschäftsjahr 2024 schätzen die Vorstände etwas schlechter ein als 2023, aber positiver als in der Zeit der Niedrigzinsphase: „Chancen sehen wir trotz der noch angespannten Situation in einem zunehmenden Innovations- und Modernisierungsbedarf bei den Unternehmen und einem verstärkten Bedarf nach Modernisierungen und energetischen Sanierungen bei Immobilien.“ Christa Latta-Fandrey

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