Geschäftserwartungen in der Region trüben sich weiter ein

von Redaktion

Hemmnis für das Anbieten weiterer Ausbildungsplätze ist für Unternehmen oft die schlechte Vorbildung der Bewerber

Rosenheim – Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers Rosenheim ergeben eine zunehmende Eintrübung der wirtschaftlichen Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim. Die aktuelle Geschäftslage wurde mit einem Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen von 0,4 als neutral bewertet, im Vormonat wurde sie noch leicht positiv (+3,8) und vor Jahresfrist noch sehr gut (+36,2) beurteilt.

Auch für die kommenden Monate zeichnet sich in der monatlichen Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Technischen Hochschule Rosenheim kaum eine Verbesserung ab. Der Saldo für die Erwartungen in Bezug auf die Geschäftsentwicklung der nächsten sechs Monate fiel um 9,4 Punkte auf leicht pessimistische -10,2. Auch die vergleichbaren Werte des ifo-Institutes für Deutschland fielen. Die aktuelle Geschäftslage wird hier mit -10,6, die Erwartungen mit -18,1 bewertet. Sie liegen deutlich unter den Werten von Rosenheim. Der zuletzt tendenziell stabile Geschäftsklimaindex aus beiden Komponenten fiel. Deutschland tut sich offenkundig schwer die Stagnation zu überwinden.

In der aktuellen Frage des Monats wurden die teilnehmenden Unternehmen des Wirtschaftsbarometers Rosenheim befragt, wie sich in diesem Jahr die Anzahl der Ausbildungsplätze in ihren Unternehmen entwickeln werden. Ganz überwiegend bleiben diese unverändert, jedes siebtes Unternehmen möchte die Ausbildungsplätze ausweiten, nur elf Prozent werden sie reduzieren. Bei der Umfrage 2023 wollten noch 29 Prozent die Anzahl erhöhen, dagegen aber auch 14 Prozent reduzieren.

Betrachtet man die Gewerbezweige näher, so fällt auf, dass im Einzelhandel kein Unternehmen mehr Ausbildungsplätze anbieten möchte, 22 Prozent möchten hier aber abbauen.

Ganz anders die Situation in der Dienstleistungsbranche, hier würde gerne jedes vierte Unternehmen die Anzahl der Auszubildenden erhöhen, nur acht Prozent reduzieren. Im verarbeitenden Gewerbe ist der Anteil der Unternehmen, die ausweiten möchten, von 33 Prozent im Vorjahr auf 13 Prozent gefallen. Der Anteil derer, die eine Reduzierung planen, blieb mit sechs Prozent unverändert.

In einer weiteren Frage konnten die Unternehmen die größten Hindernisse benennen, um mehr Ausbildungsplätze anzubieten. Mit 36 Prozent (Vorjahr 14 Prozent) steht die schlechte Vorbildung der Bewerber an erster Stelle. 26 Prozent finden keine Bewerber. Die eingetrübte Wirtschaftslage findet sich auch bei 26 Prozent wieder, die als Grund eine unsichere Auftragslage angaben. Im Vorjahr nannten dies nur zehn Prozent der befragten Unternehmen als Grund. Keine Hindernisse sehen immerhin 31 Prozent, im Vorjahr waren es lediglich fünf Prozent.

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