Digitalisierungsmesse der Technischen Hochschule Rosenheim präsentiert 19 Projekte

von Redaktion

Studenten entwickelten Software für Unternehmen – Fehlererkennung bei Gussteilen – Datensammlung im Gleisbau

Rosenheim – Was hat Fehlererkennung bei Gussteilen aus Elektrostahl mit Energiesparen zu tun? Diese Frage wurde den Besuchern von Mustafa Dogan und Dominic Kreuz auf der Digitalisierungsmesse erklärt, zu der die Technische Hochschule Rosenheim eingeladen hatte.

Die beiden Studenten präsentierten ihr System zur systematischen Erfassung von Fehlern in den Metallprodukten. Wenn ein Fehler immer wieder an der gleichen Stelle auftritt, so könne dies an den Greifern liegen, die das Teil transportieren, so der Leiter der Innovationsabteilung der Partnerfirma Max Aicher, Andre van Bennekom. So könnten die Bediener eingreifen und den Fehler beheben. Damit werde vermieden, dass eine hohe Stückzahl der Teile fehlerhaft ist und wieder eingeschmolzen werden muss.

Da die Herstellung von Elektrostahl sehr viel elektrische Energie verbraucht, wird durch die frühzeitige Fehlererkennung Energie gespart. Die Software dient somit nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Umwelt.

Auch mit Stahl zu tun hat das Projekt von Jan Tamas und Josue Martinez. Die beiden Studenten entwickelten eine Software, die die Daten von Gleisbaumaschinen erfasst und speichert. Solche Maschinen fräsen alte Eisenbahnschienen ab und schleifen sie anschließend, damit die Züge wieder ruhiger laufen. Die gesammelten Daten sollen der Vorbereitung künftiger KI-Projekte dienen, so Tamas.

Ein Computerspiel, das Besucher an den Messestand eines Unternehmens für Cyber-Security bringen soll, war ein weiteres der 19 Projekte. Laut Niklas Schöllmann können die Messebesucher damit die Abwehr von schädlichen Informationspaketen spielen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Abwehr von echten Angriffen auf Computer-Systeme.

Alle Projekte haben eins gemeinsam: Sie dienen der Verbesserung der Informations- und Produktionsabläufe oder schaffen einen anderen Nutzen. So ist etwa das System zur Erfassung der Wassertemperaturen im Waginger See und deren Veröffentlichung für den Tourismus von Bedeutung. Badegäste kommen eher, wenn sie erfahren, dass das Wasser im See warm ist. Und während die Fahrer – nachdem sie sich mit der entsprechenden App auch über Unwetter- und Hagelgefahr informiert haben – beim Baden sind, können autonome Roboter deren Transportfahrten übernehmen. „Wir sind nah am Kunden dran“, so der Dekan der Fakultät für Informatik, Professor Reiner Hüttl, bei der Eröffnung der Messe, die jedes Semester veranstaltet wird und dazu dient, die Leistung der Studenten für Unternehmen bekannt zu machen.

Heuer wurden zum ersten Mal Projekte vorgestellt, die sich mit künstlicher Intelligenz befassen. Die neuen Möglichkeiten sollte man nutzen, um „schneller und besser zu werden, aber nicht blöder“, so Professor Gerd Beneken.

Für das nächste Wintersemester werden noch Projektpartner aus der Wirtschaft gesucht.

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