Traunstein – Festtag bei der Schreiner-Innung Traunstein: 48 junge Gesellen wurden in der Aula der Berufsschule I Traunstein freigesprochen und von den Pflichten des Lehrverhältnisses entbunden. Innungsobermeister Andreas Weinzierl sagte zu den jungen Gesellen, die fast ausnahmslos traditionsbewusst in bayerischer Tracht gekommen waren: „Mit der Ausbildung im dualen Ausbildungssystem habt ihr den richtigen Weg gewählt. Diese Ausbildung kann euch niemand mehr nehmen. Ihr werdet euer Leben lang davon profitieren!“ Er blickte auf die Ausbildungszeit zurück und betonte, dass diese nicht immer ein Zuckerschlecken war, wie er am Beispiel des Kücheneinbaus bei 35 Grad verdeutlichte.
Landtagsabgeordneter Konrad Baur (CSU) schimpfte in seinem Grußwort über die vergangenen Klebeaktionen der Gruppe „Letzte Generation“. Dort wolle man die großen Probleme im Land mit destruktivem Verhalten lösen, so Baur. Er freue sich, dass er heute bei der „nächsten Generation“ sei: „Ihr seid die nächste Generation und ich bin stolz darauf, dass ihr mit Fleiß gut ausgebildet seid. Mit euch können wir nach vorne blicken!“
Bernhard Daxenberger, Präsident des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern, betonte in seinen Ausführungen: „Wir haben ein extrem hohes Niveau bei den Auszubildenden in Traunstein.“ Hierzu trage auch die gute Zusammenarbeit zwischen Innung und Berufsschule bei. Er ermutigte die Gesellen, sich im Ehrenamt zu engagieren, wozu auch die Mitarbeit in der Innung gehöre.
Ein Extralob hatte Daxenberger noch für den Traunsteiner Obermeister Andreas Weinzierl parat, der eine exzellente Arbeit liefere und ein Glücksgriff für die Führung der Schreiner-Innung sei.
Helmut Thanbichler, Fachbetreuer in der Jugendsiedlung Traunreut, drückte seine Freude über den „ersten gelegten Grundstein für die berufliche Zukunft“ aus.
Prüfungsvorsitzender Gerhard Fuschlberger ging auf den Ablauf der Prüfung ein und machte deutlich, dass von den jungen Gesellen Herausforderndes verlangt wurde. Er bedankte sich für den Einsatz der Jung-Gesellen und ihr diszipliniertes Verhalten. Auch den Eltern wurde ein Lob zuteil, der Prüfungsausschuss wurde für sein Engagement und die gute Zusammenarbeit gewürdigt. Die Zusammenarbeit mit den Schreinerkollegen an der BS I funktioniere ausgezeichnet, was auch für die Kreishandwerkerschaft und die Innung gelte.
Im Nachgang an die offizielle Freisprechung konnten sie sich über ihren Gesellenbrief freuen: Zehn Fachpraktiker für Holzverarbeitung waren zur Prüfung angetreten, neun haben diese erfolgreich abgelegt.
Vier von den Prüflingen waren weiblichen Geschlechts. Der Notendurchschnitt aus Theorie und Praxis lag bei 3,22. Herausragend bei den Fachpraktikern: Lea Lorenz vom Berufsbildungswerk Don Bosco in Aschau, die den Abschluss mit dem ausgezeichneten Schnitt von 1,4 schaffte. 39 junge Schreiner (darunter vier weibliche Teilnehmer) schafften die Prüfung. Der Notenschnitt von 2,76 ist ansprechend. Prüfungsbester ist Florian Stolz vom Ausbildungsbetrieb Schreinerei Walzmühle in Traunreut. Sein herausragender Abschluss lag bei 1,35. Auch sein Gesellenstück, ein Esstisch in Rüster, wusste zu gefallen.
Bestnoten erhielten für ihre Gesellenstücke Constantin Holzherr mit seinem Flurmöbel in Apfel/Kirschbaum, Lukas Fuschlberger (Büroschrank in Esche), Friedrich Seiger (Sideboard in Teak), Josefa Wendlinger (Sitzmöbel in Esche).
Für die Innung, Berufsschule und die Lehrherren ein Dauerthema: ein sauber geführtes Berichtsheft. Josefa Wendlinger wurde gesondert dafür ausgezeichnet.wz