Pfaffing/Rosenheim – In einem festlichen Rahmen wurden kürzlich insgesamt 42 junge Menschen im Schreinerhandwerk „freigesprochen“. „Wer die Ausbildungsstatistik studiert, kann feststellen, dass der Ausbildungsberuf des Schreiners zu den am stärksten nachgefragten Lehrberufen zählt. Gute Schreiner werden von den Betrieben händeringend gesucht“, sagte Innungsobermeister Peter Moser aus Nußdorf in seiner Eröffnungsrede und unterstrich nochmals, dass die Auftragslage im Schreinerhandwerk derzeit sehr gut sei. Besonders erfreulich sei auch, dass in diesem Jahr neun Frauen den Gesellenbrief erhielten. „Alles ist möglich!“ betonte der stellvertretende Landrat Sepp Hofer (Freie Wähler) in seinen Grußworten. Nach bestandener Gesellenprüfung stünden den Absolventen viele Türen offen, sei es durch den Besuch der Meisterschule oder ein weiterführendes Studium. Er hob die Bedeutung von Fleiß, Disziplin und Ausdauer hervor und kritisierte zugleich moderne Konzepte wie Work-Life-Balance und Sabbatjahre.
Josef Niedermeier, Bürgermeister von Pfaffing, unterstrich, dass das Schreinerhandwerk mehr als nur ein Beruf sei – es sei eine Berufung. Dies hätten die angehenden Gesellen mit ihren Gesellenstücken bewiesen, die Menschen begeistert hätten.
Der stellvertretende Leiter der Berufsschule 1 in Rosenheim, Claus Schemm, begrüßte in der Runde der künftigen Gesellen einen besonderen Ehrengast: Maximilian Mittermaier von der Möbelwerkstätte Hanslmaier in Pfaffing, der seinen Lehrabschluss mit der Traumnote 1,0 bestanden hat.
Helmut Hundhammer von der Sparkasse Rosenheim Bad Aibling hob hervor, dass die Gesellen mit ihrem Gesellenbrief ein besonders wertvolles Dokument in Händen halten – ein echtes „Wertpapier“, mit dem sie sich in Zukunft viele Träume und Wünsche selbst erfüllen können. Nach der feierlichen Übergabe der Gesellenbriefe und der traditionellen Freisprechung durch Kreishandwerksmeister Rudolf Schiller wurden die Jahrgangsbesten besonders geehrt. Maximilian Mittermaier (Möbelwerkstätte Hanslmaier, Pfaffing) belegte den ersten Platz, gefolgt von Amay Ealther und Anais Maria Gsell (beide Firma SEEHOLZ Plan+Werk, Frasdorf) auf den Plätzen zwei und drei.
Im Rahmen des Gestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“ wurden exzellent gestaltete Gesellenstücke ausgezeichnet. Siegerin der diesjährigen Wertung wurde Annalena Krieger (Grandl Sauna- und Innenausbau, Edling) mit einem originell gestalteten Whiskyschrank. Sie darf die Rosenheimer Innung im Herbst beim Landeswettbewerb in München anlässlich der Messe Heim und Handwerk vertreten. Eine schlichte Tannentruhe brachte Noah Brenker (Schreinerei Weidlich, Großkarolinenfeld) den zweiten Platz ein, und Benedikt Martin (Schreinerei Hans Saringer, Großkarolinenfeld) erreichte mit einem praktischen Hutschrank den dritten Platz.
Eine Belobigung erhielt Matthias Schnitzenbaumer (Schreinerei Höhensteiger & Zangerl, Schechen) für einen Sekretär mit raffiniertem Klappverschluss.
Volkhard Steffenhagen