Ferienzeit beeinflusst Jobmarkt

von Redaktion

Die Sonne scheint, die Menschen sind im Urlaub oder in den Ferien. Das macht sich auch leicht auf dem heimischen Arbeitsmarkt bemerkbar. Diese „Sommerdelle“ führt zu einer leicht gestiegenen Arbeitslosenzahl in der Region. Hier die Einzelheiten:

Rosenheim/Traunstein – Im August zeigten die Arbeitsmärkte in den Regionen Rosenheim und Traunstein typische saisonale Schwankungen, was sich in einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit widerspiegelt. Diese Entwicklung ist vor allem auf die „Sommerdelle“ zurückzuführen, die sowohl in Rosenheim als auch in Traunstein spürbar war. In Rosenheim stieg die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent, während in Traunstein ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent zu verzeichnen war.

Viele „Entscheider“
im Urlaub

Michael Preisendanz, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Rosenheim, erklärt diesen Anstieg mit den Besonderheiten des Urlaubsmonats August: „Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen hat sich im Agenturbezirk Rosenheim in den vergangenen Wochen um 660 auf 9740 Personen erhöht.“ Er führt dies darauf zurück, dass viele Entscheider, die über Neueinstellungen entscheiden, in dieser Zeit im Urlaub sind. Dies führt zu einer Verzögerung bei der Besetzung offener Stellen.

Ähnlich äußert sich Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein: „Wir sind im Ferienmonat, das macht sich beim geringeren Stellenzugang bemerkbar, denn viele Entscheider sind im Urlaub und etliche Unternehmen haben Betriebsferien.“ Im Bereich der Arbeitsagentur Traunstein stieg die Zahl der Arbeitslosen um 583 auf insgesamt 9774 Personen.

Neben den saisonalen Einflüssen tragen auch strukturelle Faktoren zum Anstieg der Arbeitslosigkeit bei. In beiden Regionen meldeten sich vermehrt junge Menschen arbeitslos, die nach ihrer Ausbildung oder nach dem Schulabschluss auf Jobsuche sind. Michael Preisendanz appelliert an die Firmen: „Geben Sie den frisch ausgelernten Fachkräften eine Chance. Die jungen Frauen und Männer bringen in ihren Ausbildungsberufen ganz aktuelles Wissen mit.“ Auch Michael Vontra bestätigt diese Dynamik und erklärt, dass dies die Fluktuation am Arbeitsmarkt widerspiegele.

Die Herausforderung bestehe jedoch darin, diese jungen Menschen schnell in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu integrieren.

Trotz der gestiegenen Arbeitslosenzahlen bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften in beiden Regionen hoch. Im Bereich Rosenheim sind derzeit 4450 offene Stellen gemeldet, wobei der Bedarf insbesondere in den Bereichen Medizin, Pflege, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Mechatronik unvermindert hoch ist.

Im Bereich Traunstein liegt der Stellenbestand bei 4189 offenen Positionen, mit einem besonders hohen Bedarf in den Bereichen Lebensmittel- und Gastgewerbe sowie Gesundheitsberufe. Beide Agenturen verzeichnen jedoch einen Rückgang im Stellenzugang im Vergleich zum Vorjahr. In Rosenheim wurden seit Jahresbeginn 1450 weniger Stellenangebote gemeldet, was laut Preisendanz auf eine „leichte konjunkturelle Eintrübung“ zurückzuführen ist. Auch in Traunstein ist der Zugang neuer Stellen im August verhalten.

Ein besonderes Augenmerk liegt in beiden Regionen auf dem Ausbildungsmarkt, der sich kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch als herausfordernd zeigt. In Rosenheim sind noch 1310 Ausbildungsplätze unbesetzt, insbesondere in den Bereichen Einzelhandel, Büromanagement, Gastronomie und Handwerk. Preisendanz ermutigt Jugendliche, flexibel bei der Berufswahl zu sein: „Seid bei der Berufs- und Betriebswahl und beim Arbeitsweg möglichst flexibel und gebt auch einem Ausbildungsberuf eine Chance, der dem, den ihr ursprünglich machen wolltet, ähnlich ist.“ Auch in Traunstein sind mehr als 1100 Ausbildungsplätze noch frei.

Michael Vontra betont, dass ein Einstieg in die Ausbildung noch bis zum Jahresende möglich ist und weist auf die vielfältigen Unterstützungsangebote der Berufsberatung hin: „Unterstützung in der Ausbildung, sei es Nachhilfe, sei es finanziell oder auch sozialpädagogisch, kann in der Berufsberatung beantragt werden, damit der Berufsweg gut anfängt.“ Besondere Herausforderungen bestehen in beiden Regionen bei der Integration von älteren Arbeitslosen und Menschen mit Fluchthintergrund. In Rosenheim ist die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen um 340 Personen gestiegen, während in Traunstein 35,7 Prozent der Arbeitslosen über 55 Jahre alt sind. Michael Vontra kündigte in diesem Zusammenhang an, mit einem länderübergreifenden Euregio-Interreg-Projekt neue Wege in der Integration von Geflüchteten zu gehen. Dieses Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice Österreich durchgeführt wird, soll die Arbeitsmarktreife von Menschen mit Fluchthintergrund in der Grenzregion zwischen dem Berchtesgadener Land und Salzburg fördern.

„Um die Region auch weiterhin als interessanten und wichtigen Standort für gute Arbeitgeber und motivierte Arbeitnehmer zu halten, ist es erforderlich, dass das Arbeitskräftepotenzial der Menschen mit Fluchthintergrund schnellstmöglich für den Arbeitsmarkt qualifiziert beziehungsweise ausgebildet wird“, so Vontra.

Hohe Nachfrage
nach Fachkräften

Trotz der saisonalen und strukturellen Herausforderungen bleibt der Arbeitsmarkt in den Regionen Rosenheim und Traunstein robust, mit einer nach wie vor hohen Nachfrage nach Fachkräften.

Arbeitgeber werden von beiden Arbeitsagenturen aufgefordert, auch Bewerbern mit weniger geradlinigen Lebensläufen eine Chance zu geben und die verschiedenen Unterstützungsangebote der Agenturen zu nutzen.

Anm. d. Red.: Dieser Text wurde mithilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt, von Redakteur Martin Lünhörster ergänzt und auf seine Richtigkeit überprüft.

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