Kurzarbeit für 330 Wacker-Mitarbeiter

von Redaktion

Auftragsrückgang im Solargeschäft

Burghausen – Die Wacker Chemie AG hat zum 1. Oktober Kurzarbeit in ihrer Polysilicium-Produktion am größten Standort des Unternehmens in Burghausen eingeführt. Rund 330 der insgesamt 8000 Beschäftigten sind betroffen. Als Grund für diese Maßnahme nennt das Unternehmen einen deutlichen Auftragsrückgang im Solargeschäft, der auf mögliche Strafzölle in den USA und Überkapazitäten in China zurückzuführen sei. Wie lange die Kurzarbeit andauern wird, ließ Wacker bislang offen.

Das Polysilicium, das in Burghausen produziert wird, ist ein wichtiger Rohstoff für die Solar- und Halbleiterindustrie. In den vergangenen Jahren verzeichnete Wacker in diesem Bereich zwar ein starkes Wachstum, doch der globale Markt hat sich stark verändert. Der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Überkapazitäten im asiatischen Raum belasten die Nachfrage. Als Grund für die Kurzarbeit nannte ein Pressesprecher mögliche Strafzölle in den USA und Überkapazitäten in China, die zu einem deutlichen Auftragsrückgang im Solargeschäft geführt hätten. Strafzölle erhöhen die Kosten für importierte Produkte, was zu einer Verteuerung dieser Waren im jeweiligen Markt führt. Gleichzeitig ändern sich Handelsströme, da betroffene Unternehmen versuchen, Zölle zu umgehen, indem sie ihre Produkte auf andere Märkte umleiten. Diese Mechanismen betreffen meist den Export der Unternehmen.

Die Wacker Chemie verzeichnete im zweiten Quartal 2024 bereits einen Umsatzrückgang von 16 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens waren für die Rückgänge in erster Linie niedrigere Absatzmengen ausschlaggebend: Vor allem der Umsatz von Wacker Polysilicon ging im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent zurück. Die Absatzmengen bei Polysilicium für die Solarindustrie sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Wacker Chemie zuversichtlich, was die langfristige Unternehmensentwicklung betrifft. Beim kürzlich abgehaltenen Kapitalmarkttag bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Christian Hartel die strategischen Ziele des Unternehmens bis 2030. Wacker strebt einen Umsatz von zehn Milliarden Euro sowie eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent an. „Unsere Strategie ist weiterhin intakt. Wir sind finanziell stark aufgestellt und profitieren von den globalen Megatrends“, betonte Hartel.

Daniela Haindl

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