Traunstein – Hackerangriffe werden zunehmend zur Existenzgefährdung für Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, machen aber auch vor Verwaltungen und staatlichen Einrichtungen nicht halt. Während die großen Dax-Unternehmen und vergleichbare große Firmen ihre IT-Systeme mit dem Einsatz von modernster Technik und entsprechender Manpower und ganzen IT-Abteilungen schützen, zeigt sich gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) und dem Handwerk, dass man in seinen nicht selten zu wenig geschützten Datensystemen Einfallstore für Hacker bietet. Im Bildungszentrum der Handwerkskammer konnten sich Unternehmer aus der Region darüber informieren, wie Hacker vorgehen und wie man sich dagegen wehren kann.
Hausherr Franz Ertl, Leiter des Bildungszentrums der Handwerkskammer in Traunstein, machte deutlich, dass die Thematik gerade auch für Handwerksbetriebe an Bedeutung gewinne. Die Veranstaltung sei wichtig, um Betriebsinhaber und Verantwortliche zu sensibilisieren. Dominik Hofmann von der Deutschen Telekom betonte: „Es kann jeden jederzeit treffen!“.
Fachreferent Manuel Kathofer von der Ascendo Professionals Consulting Jenbach sensibilisierte zum Thema: „Die Folgen eines Hackerangriffs sind oft noch schlimmer als der eigene Stillstand!“. Er betonte, dass China der Standort Nummer eins für Angreifer sei. Er machte deutlich, dass man es hier nicht mehr mit dem „kleinen Programmierer um die Ecke zu tun habe, sondern mit hochprofessionell organisierter Kriminalität“. Man habe es mit Terroristen zu tun. Ein typisches Einfallstor seien gefälschte E-Mails und Webseiten, aber auch unsichere beziehungsweise geleakte (durchgesickerte) Passwörter. Das Einfallstor WLAN-Router sei – bei nicht entsprechender neuer Konfigurierung – dabei auch für den privaten Nutzer gefährlich, was auch für das Benutzen und surfen öffentlicher Netzwerke gelte. „Niemand wird vor Hackerangriffen geschont“, machte er deutlich, dass die Thematik für Betriebe jeder Größe aber auch für Privatpersonen gelte. Es gelte, sich jetzt der Bedrohungslage anzupassen und Lücken zu schließen um sich für die digitale Selbstverteidigung fit zu machen. Dass die Referenten in ihrer Bewusstseinsschärfung durchaus Erfolg hatten, zeigte sich einerseits in einer längeren Diskussion, aber auch in der anschließenden „Netzwerkzeit“, in der sich die Anwesenden mit den Referenten aber auch untereinander über ihre leidigen Hackererfahrungen austauschten oder im Dialog mit anderen Firmenvertretern über ihre Erfahrungen sprachen, wie man sich dort gegen die ungebetenen Gäste auf den Privat- und Firmenrechnern schützt. wz