Rosenheim – Vor 50 Jahren begann alles mit 48 Studenten, heute sind es über 5000 Absolventen. Dekan Professor Andreas Doleschel fasste bei der Begrüßung der über 100 Gäste, die zur Jubiläumsfeier gekommen waren, die Entwicklung der Fakultät zusammen. Neben der quantitativen sei auch die inhaltliche Entwicklung des Studiengangs entscheidend, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Wirtschaftsingenieure müssten soziale Kompetenzen besitzen, was besonders bei der Integration von Migranten wichtig sei. Zudem habe nachhaltiges Wirtschaften an Bedeutung gewonnen.
Historische
Einordnung
Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim, ordnete die Gründung der Fakultät historisch ein. 1974 sei das Jahr gewesen, in dem „Ikea“ nach Deutschland kam und er sein Studium des Holzbaus begann. Aus bescheidenen Anfängen habe sich eine bedeutende Fakultät entwickelt. Köster bezeichnete dies als „Erfolgsstory“.
Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, lobte die Praxisorientierung der Fakultät: „Das Baby ist nicht nur groß geworden, sondern hat auch richtig laufen gelernt.“ Die Wirtschaft brauche Ingenieure, die wissen, was geht, nicht, was nicht geht. Sie forderte, dass mehr Frauen in den MINT-Bereich einziehen.
Klaus Stöttner, Vorsitzender des Hochschulrats, stimmte Aigner zu. In Deutschland seien nur 22 Prozent der technischen Berufe von Frauen besetzt, in Polen seien es 43 Prozent. Deutschland habe hier Nachholbedarf.
Drei Alumni berichteten über ihre Studienmotivation, Erfahrungen und beruflichen Werdegänge. Markus Fischer betonte die Wichtigkeit, sich während des Studiums auch für andere Dinge zu interessieren: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis.“
„Es gibt keine
sicheren Jobs“
Die Frage nach der Jobsicherheit stelle sich ihm nicht: „Es gibt keine sicheren Jobs“, Sicherheit sei eine Frage der Einstellung. Jana Unterreiner, ausgezeichnet als beste Studentin, arbeitet in der Lagerautomatisierung und sieht ihre Zukunft positiv. Durch Auslandssemester in Malaysia und Finnland habe sie interdisziplinäres Wissen erworben. Andreas Duschl, der Elektrotechnik studierte und ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur absolvierte, sieht in der Krise seine Chance: „Bei der Energiewende sind wir live dabei.“