Reit im Winkl – Bezahlbare Wohnungen bauen und gleichzeitig einen klimaneutralen Gebäudebestand schaffen – vor dieser Herkulesaufgabe steht die Wohnungswirtschaft. Bei der dreitägigen Fachveranstaltung „WohWi im Dialog“ des Verbands der Wohnungswirtschaft (VdW) Bayern in Reit im Winkl diskutieren 550 Teilnehmer im Festzelt am Sportplatz über die besten Wege zum Erreichen dieser Ziele. „Bezahlbares Wohnen ist eines der Topthemen im Freistaat. Das zeigen die Rekordanmeldungen“, sagte der Verbandsvorsitzende Wolfgang Bonengel bei der Begrüßung. Die Fachtagung der Wohnungswirtschaft Bayern findet bereits seit mehr als 60 Jahren in Reit im Winkl statt.
„Im Augenblick ist die Lage für unsere Mitgliedsunternehmen schwierig“, berichtete Verbandsdirektor Hans Maier. Der Wohnungsneubau gleiche einem Drama. Für die Jahre 2024 und 2025 erwartet er einen massiven Rückgang bei den Baufertigstellungen. Und die Umsetzung der Klimaschutzziele ist für den Verbandschef nur möglich, wenn eine Wende bei der Klimapolitik erfolge.
Die 505 Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern verwalten rund 550000 Wohnungen mit einer Durchschnittsmiete von 7,01 Euro pro Quadratmeter. Die Unternehmen versorgen breite Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum. Dieser Versorgungsauftrag sei für die Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen zunehmend gefährdet „Uns fehlt schlicht das Geld“, sagt der Verbandsdirektor.
Die schwierige Lage am Wohnungsmarkt bestätigte auch Reit im Winkels Bürgermeister Matthias Schlechter bei seinem Grußwort: „Wir brauchen dringend bezahlbare Wohnungen für Angestellte. Das ist ein Thema, an dem wir mit Hochdruck arbeiten.“
Bauminister Christian Bernreiter lobte die Verbandsmitglieder als wichtige und verlässliche Partner für den Freistaat im Bereich des geförderten Wohnungsbaus. Die Nachfrage der Wohnungsbauunternehmen beim Wohnbau-Booster Bayern und der Mietwohnraumförderung sei so gut, dass dieses Jahr und 2025 trotz jeweils einer Rekordsumme von rund 1,1 Milliarden Euro aller Wahrscheinlichkeit nach erstmals Projekte priorisiert werden müssten.
„In der Mietwohnraumförderung haben wir mit dem Wohnbau-Booster Bayern eine echte Punktlandung hingelegt“, so Bernreiter „Unser Ziel muss es sein, mit begrenzten Mitteln für möglichst viele Menschen über einen möglichst langen Zeitraum bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Was wir dabei nicht aus den Augen verlieren werden: Das geht nur mit starken Partnern.“ sh