Kreative Lösungen für Nachhaltigkeit

von Redaktion

Studenten und regionale Unternehmen kooperieren beim „InnovateTheAlps-Hackathon“ in Ruhpolding und Traunstein

Ruhpolding/Traunstein – Wie lassen sich in kurzer Zeit innovative Lösungsansätze für Fragen nach mehr Nachhaltigkeit im sozialen, ökonomischen oder ökologischen Bereich finden? Als Ideenschmiede mit teilweise verblüffenden Resultaten für die beteiligten Unternehmen aus der Region hat sich bereits vor zwei Jahren der erste „InnovateTheAlps-Hackathon“ im Chiemgau erwiesen. Das Format brachte Betriebe sowie Studierende und Berufseinsteiger aus unterschiedlichen Disziplinen im kreativen Wettbewerb miteinander ins Gespräch.

Projekt
trifft den Nerv

Für Begeisterung bei den Beteiligten sorgte auch der zweite ITA-Hackathon im Chiemgau, der am Wochenende in Ruhpolding und Traunstein veranstaltet wurde. Das Ziel formulierte die Initiatorin und Organisatorin Magdalena Daxenberger, Chefin der Marketing- und Vertriebsabteilung bei DH eletronics in Bergen. Die gut vernetzte Jung-Unternehmerin hatte bereits 2019 die Idee gehabt, sich mit ihren Start-up-Unternehmen „InnovateTheAlps by Alpioneers“ (ITA) für mehr Nachhaltigkeit im Alpenraum stark zu machen und hatte deshalb in Berchtesgaden einen Hackathon veranstaltet. Daxenberger: „Die wiederholte Teilnahme von Unternehmen und Studenten am diesjährigen Hackathon für mehr Nachhaltigkeit zeigt, dass dieses Format hier im Chiemgau einen Nerv trifft, attraktiv ist und für alle Beteiligten einen hohen Mehrwert bietet. Die Studenten können ihr Fachwissen bei realen Unternehmensproblemen miteinbringen und potenzielle Arbeitgeber in Alpennähe kennenlernen. Die Firmen profitieren umgekehrt von innovativen Lösungsansätzen.“

Aus ganz Bayern und darüber hinaus waren die rund 40 Teilnehmer des Hackathons angereist. Untergebracht waren sie im Labenbachhof in Ruhpolding. Hier wurde bis zum Teil spät in die Nacht hinein an den von den Unternehmen gestellten Aufgaben getüftelt. Vorteile und Herausforderungen zugleich ergaben sich dabei aus den unterschiedlichen Perspektiven, die die Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen im Ringen um kreative Lösungsansätze mit einbrachten. Kleine Wanderungen, Yoga-Einheiten und kurzweilige Netzwerk-Treffen am Abend sorgten für ein besseres Kennenlernen. Zusätzliche Impulse gab ein Workshop zur Kunst des Storytellings und der richtigen Kurzpräsentation. Die Ergebnisse ihrer Arbeit stellten die sieben Teams zum Abschluss vor der Siegerehrung in kurzen Pitches im Forum des Campus Chiemgau am Stadtplatz in Traunstein vor. Neben den Studierenden hörten Fachleute der Wirtschaftsförderung der Chiemgau GmbH, der Hochschule am Campus Chiemgau, der Projektbetreuer aus den Unternehmen und der dreiköpfigen Fachjury genau zu. Letztere setzte sich aus Evi Bachmaier, Netzwerkmanagerin beim digitalen Gründerzentrum Stellwerk 18, Klimamoderator Julius Neumann und Katarzyna Kapustka, Professorin für Nachhaltigkeit an der Hochschule Koblenz, zusammen.

Den ersten Platz samt 1000-Euro-Gewinnprämie und einem Gutschein für die Neue Traunsteiner Hütte sicherte sich das Team „Rosenberger Hochfrequenztechnik“. Zu lösen war dabei die Aufgabe, wie das Unternehmen aus Fridolfing die elektrische Fahrzeugflotte als cleveres Speichermedium für den in der Photovoltaikanlage erzeugten Strom nutzen kann. Möglicherweise wirkte dabei die „Gedankenpower“ im Zusammenwirken von vier Studierenden des Bereichs „Nachhaltigkeits-Management“ und Projektmanager Christian von Großmann aus Eisenärzt – er war bereits beim letzten Hackathon im Siegerteam – beflügelnd. Mit einem raffinierten Medikationsautomat für die digitalisierte Dokumentation bei der Medikamentenvergabe sicherte sich das Team der Kliniken Südostbayern AG den mit 500 Euro dotierten zweiten Platz. Der dritte Platz mit 250 Euro Siegerprämie ging an das Team des Holzbauspezialisten Regnauer aus Seebruck, der eine Lösung für die nachhaltige Verwertung von Baustellenabfällen gesucht hatte.

Weitere
Fragestellungen

Weitere Fragestellungen brachten die Firmen Bergader (automatisierte statt Handverpackung von Käse), BSH Hausgeräte (mehr Frauen in technischen Fach- und Führungspositionen), Kreissparkasse Traunstein-Trostberg (Green-Banking-App zur Belohnung von Nachhaltigkeit) sowie Otto Chemie (Biodiversität am Standort und in der Produktion) mit ein. Begeistert zeigten sich die Unternehmensvertreter von den „praktikablen Lösungsvorschlägen, den professionellen Pitches und dem Riesen-Engagement der einzelnen Teams“. Die Studierenden lobten das „tolle Rahmenprogramm, die unterschiedlichen Perspektiven bei der Lösungssuche und die motivierende Unterstützung durch die Firmen“. Die Siegerprämien gestiftet hatten die Petzka Consulting GmbH aus Traunreut, die Gründeragentur Stellwerk 18 und Ruhpolding Tourismus. Axel Effner

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