Gedankenblitz für Georg Glück

von Redaktion

TH-Student erhält Kulturpreis Bayern für seine Masterarbeit „Maschinelles Lernen“

Rosenheim/Staudach-Egerndach – Die Abschlussarbeit von Georg Glück an der Technischen Hochschule Rosenheim hat überzeugt. Die Bayernwerk AG hat zum 20. Mal die Preisträger des Kulturpreises Bayern gewürdigt. Bei der Jubiläumsveranstaltung im Showpalast München wurde Georg Glück in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet. Der gebürtige Staudach-Egerndacher erhielt den Preis für seine Masterarbeit im Studiengang Ingenieurwissenschaften Elektro- und Informationstechnik. Insgesamt 33 Absolventen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen nahmen den Preis entgegen, den das Bayernwerk in enger Partnerschaft mit dem bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht.

Wissenschaft als
Basis für die Zukunft

Moderatorin Nina Sonnenberg führte durch den Abend, bei dem Kunst- und Wissenschaftspreisträger die begehrte Statue „Gedankenblitz“ erhielten. Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, sieht die Wissenschaft als Basis für die Realität von morgen: „Unsere Welt verändert sich in hoher Geschwindigkeit. Als Energieunternehmen sind wir längst in der Umsetzung der Energiezukunft angekommen. Die Energiewende wird mehr und mehr Teil der Gesellschaft. Innovation, Technologie und Wissenschaft sind die Fundamente, um Realitäten zu verändern oder neue zu schaffen – das gilt nicht nur für die Energiewirtschaft, sondern für alle Lebensbereiche. Die Wissenschaft zeigt uns auf, was nötig ist und was möglich ist. Unsere diesjährigen Preisträger aus der Hochschullandschaft gehen wichtigen gesellschaftlichen Fragen auf den Grund und geben mit ihren Arbeiten wertvolle Impulse für die Realität von heute und morgen. Mit unserer Auszeichnung möchten wir das würdigen.“

Der bayerische Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume betont: „Wissenschaft und Kunst sind aufs Engste miteinander verbunden – sie sind Lebenselixier der freiheitlichen Gesellschaft. Es ist richtig und wichtig, dass wir beim Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft junge Talente aus unseren Hochschulen für ihre Ideen und ihren Mut auszeichnen. Die Preisträger beleben mit ihrem Zukunftsspirit unseren Wissenschaftsstandort. Hier zeigt sich: Unsere Hochschulen sind echte Talent- und Innovationsschmieden. Allen Absolventen wünsche ich das Beste für ihren Lebensweg. Machen Sie weiter so – Sie sind die Zukunft unseres Landes!“ In seiner Masterarbeit gewinnt Georg Glück neue Erkenntnisse darüber, wie man maschinelles Lernen einsetzen kann, um die Abnutzung von Maschinen zu erkennen und eine vorausschauende Wartung durchzuführen. Das kann Ressourcen schonen und führt zu weniger Ausschuss bei der Produktion. Georg Glück vergleicht zwei von ihm entwickelte Ansätze, mit denen die vorausschauende Wartung an Kugellagern durchgeführt werden kann. Die erste Methode ist ein Autoencoder, der auf einem Embedded System, einem Ein-Chip-Mikrorechner, direkt in die Maschine integriert ist. Dieser Autoencoder verwendet maschinelles Lernen, um die Frequenzen der Vibrationen zu untersuchen – denn diese sind ein Indikator für die Abnutzung. Die zweite Methode, der Entscheidungsbaum, arbeitet direkt auf einem speziellen Halbleiter-Sensor und analysiert das rohe Vibrationssignal. Beide Systeme hat der Wissenschaftler mit einem renommierten Datensatz der University of Cincinnati trainiert und getestet. Die Ergebnisse von Georg Glück zeigen, dass der Autoencoder die zuverlässigere Methode ist. Er erkennt defekte Kugellager korrekt, während der Entscheidungsbaum öfter falsche Klassifikationen vornimmt.

Kompakt
und effizient

Der Vorteil des verwendeten Autoencoders liegt in seiner Kompaktheit und Effizienz. Herkömmliche Methoden, die maschinelles Lernen verwenden, benötigen meist mehr Rechenleistung und müssen daher auf externen Computersystemen betrieben werden, was zu höheren Kosten führt. „Meine Arbeit trägt dazu bei, dass der Ausschuss bei der Herstellung von Produkten verringert werden kann und somit neben der Steigerung von Effizienz und Qualität auch die Umwelt geschont wird“, so Glück.

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