Bernau – Die Schreiner-Innung Rosenheim hielt jüngst ihre Innungsversammlung im Unternehmen „Hoteleinrichtungen Schuster“ in Bernau ab. Neben den turnusgemäßen Wahlen standen aktuelle Themen wie Nachwuchsförderung, Tarifänderungen und betriebliche Weiterbildung im Mittelpunkt.
Obermeister Peter Moser eröffnete die Versammlung und freute sich über zahlreiche Ehrengäste, darunter Josef Oberniedermeier von der Staatlichen Fachschule Rosenheim, Fachlehrer Hans Widmann und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Wast Fischer. Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder, bei der insbesondere dem verstorbenen Ehrenobermeister Hans Weigl gedacht wurde, kam man auch schon zum zentralen Thema der Versammlung: die Nachwuchsförderung.
Nur 20 Prozent der
Betriebe bilden aus
Laut aktuellen Umfragen bilden in Bayern nur noch 20 Prozent der Betriebe aus. „Wir müssen aktiv gegensteuern und junge Menschen wieder für das Schreinerhandwerk begeistern. Gleichzeitig appelliere ich an alle Betriebe, wieder auszubilden und damit den Fortbestand unseres traditionsreichen Handwerks zu sichern“, betonte Peter Moser.
Die Innung setzt verstärkt auf Werbemaßnahmen und Ausbildungsmessen für die Ausbildung und richtet zudem den Wettbewerb „Die Gute Form“ aus. „Dank der guten Zusammenarbeit mit der Berufsschule Rosenheim kann die Ausstellung länger zugänglich gemacht werden. Nun gilt es, sie auch medienwirksam zu präsentieren“, so Moser weiter.
Er forderte die Betriebe in der Region auf, sich am „Tag des Schreiners“ zu beteiligen. Die beste Werbung für das Schreinerhandwerk erfolge hier bereits über den Schreiner-Verband. Neben Plakatwerbung werde offensiv Radiowerbung betrieben. Die Betriebe müssten tatsächlich nur noch die Türen für die Öffentlichkeit öffnen, so Moser, um ihren Betrieb und gleichzeitig das Handwerk zu bewerben.
Die Finanzlage der Innung ist solide. Geschäftsführerin Mirjana Berndanner legte die Jahresrechnung vor und verwies auf einen Überschuss. Der Haushaltsplan für 2025 wurde einstimmig genehmigt. Zudem wurde diskutiert, einen Teil des Überschusses als Innungszuschuss zu den Prüfungsgebühren für Ausbildungsbetriebe zu verwenden, um die ausbildenden Betriebe zu „belohnen“. Eine Entscheidung hierzu soll in der Herbstversammlung getroffen werden.
Peter Moser als
Obermeister bestätigt
Bei den Neuwahlen wurde Peter Moser aus Nußdorf einstimmig als Obermeister bestätigt. Sein Stellvertreter bleibt Martin Impler aus Bad Feilnbach. In den Vorstand wurden zudem gewählt: Florian Bauer (Raubling), Christian Deml (Aschau), Sebastian Grandl (Edling), Peter Hanslmaier (Tuntenhausen), Martin Lampersberger (Schnaitsee), Josef Mayr (Bad Feilnbach), Günther Sedlmeier (Rott), Stürzlhamer Georg (Wasserburg) und Richard Schauer (Rohrdorf).
„Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder und bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiterhin wieder viel bewegen können“, sagte Moser nach seiner Wiederwahl, obgleich er auch erwähnte, dass er eine „Verjüngung“ auf absehbare Zeit sehr willkommen heißen würde.
Ein weiterer Schwerpunkt der Versammlung lag auf den aktuellen Schulungsangeboten der Kreishandwerkerschaft. Diese sind rechtlich erforderlich und umfassen Arbeitssicherheit, Brandschutz und Ersthelferschulungen. „Gut ausgebildete Mitarbeiter sind das Rückgrat unseres Handwerks. Daher sollten die Betriebe diese Angebote aktiv nutzen“, sagte Moser.
Nach der offiziellen Sitzung führte Hausherr Michael Schuster die Teilnehmer durch die Produktionshallen seines Bernauer Unternehmens. „Unsere 100-jährige Familientradition zeigt, wie wichtig handwerkliche Qualität und Innovationsgeist sind“, betonte er dabei.