Rosenheim – „Zusammenkommen – Zusammenbleiben – Zusammenhalten“ – ganz nach diesem Leitmotiv trafen sich jüngst zum Semesterabschluss 43 Absolventen der Landwirtschaftsschule Rosenheim zur Zeugnisverleihung und Abschlussfeier.
Die heitere Veranstaltung machte deutlich, dass Lernen für das Leben Spaß machen kann und dass vor allem der Sinn für Gemeinschaft gefördert wird. Dies gilt sowohl für die Abteilung Hauswirtschaft, als auch für die Abteilung Landwirtschaft.
Dank für die Zeit in
„Schule des Lebens“
Den Auftakt der Festveranstaltung bildete im Foyer des Landwirtschaftsamtes eine Andacht mit Monsignore Thomas Schlichting. Seine Botschaft an die Schülerschaft lautete: „Ihr habt euch auf den Weg gemacht, habt manches zurückgelassen und gemeinsam verdichtete Erfahrungen gesammelt. Eines sei euch gewiss: dass Gott mit euch unterwegs ist und so dankt ihm für die Zeit hier in der Schule des Lebens.“ Für Schulleiterin Anna Bruckmeier war es eine Freude, dass sie ihre Vorgänger im Amt, Wolfgang Hampel und Dr. Georg Kasberger, Kreisbäuerin Katharina Kern und Kreisobmann Sepp Andres als Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes sowie viele weitere Gäste begrüßen konnte. Zu den Absolventen sagte sie: „Uns war es wichtig, dass wir Sie zu Führungspersönlichkeiten ausbilden. Dass darüber hinaus in vielfältiger Weise Freundschaften über die Schulzeit hinaus entstanden sind, das freut uns umso mehr.“ Die Schulfeier wurde mit Musik- und Gesangsweisen aus den Reihen der Absolventinnen gestaltet.
Berufe mit Hightech
und Traditionssinn
Stellvertretender Landrat Josef Huber sprach nicht nur als ehemaliger Schüler, sondern auch als Hausherr ein Grußwort. Er würdigte die Landwirtschaft als das Rückgrat der Gesellschaft: „Eure Berufe mit Traditionssinn und Hightech zum Wohle von Mensch, Tieren und Natur stehen zu oft im Hintergrund, aber sind in Wahrheit von zentraler Bedeutung.“
Auch Josef Grandl vom Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VlF) in Bayern sprach für den Kreisverband Rosenheim sowie für die weiteren bäuerlichen Verbände und Organisationen ein Grußwort. Dabei machte er bewusst, dass die Landwirtschaft als „Ur-Produzent“ ganz am Anfang der Wertschöpfung steht. Er bat die frisch ausgebildeten Absolventen, weiterhin motiviert, neugierig und schlau zu bleiben, um der „Basis Bauernhof“ und dem davon ausgehenden Lebensraum auch fortan einen guten Dienst zu erweisen. Das gute Miteinander zwischen der Landwirtschaftsschule Rosenheim und der Regierung von Oberbayern betonte Dr. Peter Nawroth.
Ein Schritt aus der Komfortzone heraus
Beispielhaft für die Aktivitäten über die Unterrichts- und Praxisstunden an der Landwirtschaftsschule hinaus waren die Präsentationen aus Haus- und Landwirtschaft. Lena Leichmann referierte eindrucksvoll über ihre Erfahrungen mit vier Schulklassen auf der Quenger-Alm im Brauneck-Gebiet. Magdalena Weber erinnerte in Bildern an eine Abschlussfahrt der Landwirtschaftsschüler in die USA und faszinierte mit für Bayern ungewohnten Strukturen und Größenordnungen.
Als Semestersprecher gaben Markus Dinzenhofer (Landwirtschaft) und Barbara Brams (Hauswirtschaft) Einblicke in ihre Erfahrungen. „Eineinhalb Jahre scheinen anfangs allzu lange, dennoch verging die Zeit zu schnell – zumal wir von unseren Eltern und Familien viel Verständnis bekamen“, berichtete Markus Dinzenhofer. Barbara Brams fügte hinzu: „Wir wagten einen Schritt heraus aus der Komfortzone: Unterricht, Lehrfahrten, Projekte und Prüfungen waren das eine, der neue Freundeskreis und der stets spürbare Umgang an der Schule auf Augenhöhe waren das andere.“
Monika Schaecke, die stellvertretende Schulleiterin, betonte in ihrem Schlusswort nochmals den hohen Wert der Landwirtschaft für die Gesellschaft, ehe die Schülerinnen das Lied „Servus, habe die Ehre“ anstimmten und sich Schüler- und Lehrerschaft zum fröhlichen Ausklang in die Rosenheimer Gastronomie aufmachten.
Für die besten Absolventen gab es ein Stipendium, einen Gutschein der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und ein Buchpräsent der Sparkasse Rosenheim. Für alle Absolventen gab es zudem eine Dokumentationsmappe der Volksbank-Raiffeisenbank. Anton Hötzelsperger