Schulzentrum entsteht aus regionalem Holz

von Redaktion

Neubau in Bad Endorf zeigt Potenzial regionaler Wertschöpfung und nachhaltigen Bauens

Bad Endorf – Die Zusammenarbeit von Forst und Sägewirtschaft, Zimmerern, Architekten und Kommunen in der Region Südostoberbayern ist die Zielsetzung des Vereins „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“. Heimisches Holz in der Region zu halten, zu verarbeiten und zu verbauen, stand auch im Zentrum der Jahreshauptversammlung, die im März 2025 in der Mittelschule Bad Endorf stattfand.

„Es ist ein Wahnsinns-Projekt, aber wir waren schnell davon überzeugt, es in Holz durchzuziehen“, betonte Bad Endorfs Erster Bürgermeister Alois Loferer, der als Vorstandsmitglied des Vereins „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“ die Örtlichkeit der Jahreshauptversammlung zur Verfügung stellte.

Das Schulzentrum Bad Endorf befindet sich gerade im Bau und wird zukünftig die örtliche Grundschule mit Hort sowie die Mittelschule für den Schulverband Bad Endorf mit den Gemeinden Söchtenau, Halfing, Höslwang und Prutting in besonders hochwertigen Holzgebäuden beherbergen.

Eine Führung durch den in der Ausbauphase befindlichen Holzrohbau der Mittelschule begeisterte die Vereinsmitglieder und zeigte wieder einmal, was mit Holz alles möglich ist. Eine lichtdurchflutete Aula über alle Geschosse bildet das Herz des Schulgebäudes und bietet viel Platz für Veranstaltungen und Schulleben. Auch die Räume und Klassenzimmer, die darum herum angeordnet sind, zeigen mit ihren Holzoberflächen an den Wänden den Wohlfühlcharakter, der den zukünftigen Schülergenerationen zugutekommen soll.

Im Anschluss konnten die Mitglieder im Foyer der alten Mittelschule weiter diskutieren, warum der Holzbau eine wichtige Stellschraube der Region ist. An Themenwänden wurde im sogenannten „Regional-Café“ – abgeleitet von der internationalen Moderationstechnik „World Café“ – das Wichtigste der Forst-Holz-Branche diskutiert.

Am besten besucht war die Thematik rund um die Regionalität. Wie können die Strukturen der regionalen Wertschöpfung weiter vertieft werden? Die Zusammenarbeit vom Forst über die regionalen kleinen und mittleren Säger bis hin zu den Zimmerern und Holzbaubetrieben ist seit der Vereinsgründung zunehmend gewachsen. Auch das Interesse der Architekten und Kommunen am Holzbau, der in der Region umsetzbar ist, steigt stetig. So zeigten Diskussionen über Ausschreibungsmodalitäten und Holzbauwandsysteme die Notwendigkeit dieser Plattform.

Die Jahreshauptversammlung gab abschließend einen Überblick über die mannigfaltigen Aktivitäten des Vereins „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“. So bietet das Online-Format „TimberTalk“ Weiterbildungsmöglichkeiten für Architekten und alle Interessierten im Holzbau. Die Vortragsreihen „Vom Keimling bis zum Holzbau – Blick über den Tellerrand“ sind mit 100 bis 200 Gästen stets ausgebucht und die Oberbayerischen Holztage, die Anfang Januar zum ersten Mal stattfanden, haben gezeigt, wie wichtig die Information und Aufklärung der Fachwelt und der Öffentlichkeit ist.

Die Initiatorin des Vereins und Erste Vorsitzende Jorun Klinger-Illner betonte weiter, „dass es für die Region unerlässlich ist, das regionale Miteinander zu stärken. Wir haben noch genug Holz in der Region. Lassen Sie uns das hier nutzen und mit regionalen Betrieben in der Region bauen. So halten wir die Wertschöpfung hier bei uns und stärken die Wirtschaft, die Arbeitskraft und den Klimaschutz.“

Diskussionen beim gemütlichen Teil der Versammlung überzeugten die anwesenden Bürgermeister, Schulleiter, Geschäftsführer und Unternehmer, weiterhin in die Tätigkeiten des Vereins zu investieren.

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