Rosenheim – Die Tage im Job dürften länger werden. „Das wird für viele ein Schuften bis ans Limit“, sagt Manuel Halbmeier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und warnt vor „XXL-Arbeitstagen“. Wenn die neue Bundesregierung ihre Arbeitszeit-Pläne in die Tat umsetze, werde das in vielen Betrieben in Rosenheim „zu Stoßarbeitszeiten und Überstundenbergen führen“, so der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern – vom Außendienst bis zur Bürokraft und von der Köchin bis zum Fabrikarbeiter.
Die Kritik der NGG Rosenheim-Oberbayern richtet sich gegen das Vorhaben der schwarz-roten Bundesregierung, aus der Regelarbeitszeit von acht Stunden am Tag eine Höchstarbeitszeit pro Woche zu machen. „Das ist nichts anderes als Gummiband-Arbeitszeit. Dabei ziehen die Beschäftigten ganz klar den Kürzeren“, so Halbmeier.
Keiner könne nach zehn Stunden oder mehr im Job noch konzentriert bei der Sache sein. „Die Folge liegt auf der Hand: Die Unfallgefahr steigt“, warnt er. Auch privat habe die „ausgedehnte Tagesarbeitszeit“ enorme Auswirkungen. „Von Kleinkindern bis zu Angehörigen, die Pflege brauchen: Zeit in der Familie ist dann nicht mehr planbar. Freizeit für Freunde, Hobbys oder ein Ehrenamt ebenso nicht“, sagt Manuel Halbmeier. Eine klare Absage erteilt die Gewerkschaft auch den Plänen der neuen Bundesregierung, Zuschläge auf Überstunden steuerfrei zu machen.
„Die Überstunden sollen so lukrativ werden. Dadurch wird der Überstundenberg aber nur noch weiter anwachsen. Gleichzeitig machen die Unternehmen einen Bogen darum, neue Leute einzustellen. Im Grunde ist das ein Projekt, das neue Jobs verhindert“, kritisiert Manuel Halbmeier.
Bereits im Jahr 2023 hätten nach Angaben der Gewerkschaft Beschäftigte quer durch alle Branchen in ganz Bayern 116,9 Millionen Überstunden geleistet.