Mehr als nur ein Schlüsselanhänger

von Redaktion

Start-up-Geist am Chiemgau-Gymnasium in einer Junior-Schülerfirma

Traunstein – „Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich sehe es mir mal an.“ Etwas verhalten reagierte Vincent Huber aus der 11d am Chiemgau-Gymnasium, als Lehrerin Ulrike Walter den Schülern die Idee für das Projektseminar „Gründung eines Schülerunternehmens“ vorstellte: Die Schüler sollen ihre eigene Firma gründen, Produkte an die passende Zielgruppe verkaufen und damit echtes Geld verdienen. So erfahren sie, wie die Realität von und Unternehmern aussieht.

Inzwischen hat Vincent die Rolle des Unternehmensvorsitzenden übernommen und koordiniert die Aktivitäten der verschiedenen Abteilungen. Die Produkte von KorKey sind marktreif. Es hat einige Zeit gekostet, Produktideen abzuwägen, Kosten und Absatzmöglichkeiten auszuloten, Nachhaltigkeitsgedanken einzubeziehen und das Produkt mit eigener Arbeitskraft herzustellen: Die Jungunternehmer stellen Schlüsselanhänger aus Kork her. Eine Produktlinie setzt auf die Verarbeitung von Weinkorken, die andernfalls im Müll landen würden – sie erhalten durch Upcycling ein zweites Leben in neuem Design. Die zweite Produktlinie besticht durch ansprechende Designs, die mit Hilfe von Informatiklehrer Michael Woborschil und seinem Lasercutter auf Kork-Rohlinge gebrannt werden. Der Mehrwert der Schlüsselanhänger liegt darin, dass sie bei geringem Gewicht sogar schwimmen können – ideal für die kommende Bade- und SUP-Saison.

Eine tolle Rückmeldung erhielten die Jungunternehmer am Tag der offenen Tür des Chiemgau-Gymnasiums, wo sie ihre Produkte zum ersten Mal präsentierten und verkauften. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch bei Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, der die Schlüsselanhänger würdigte und den Jungunternehmern eine große Anzahl abkaufte. Zuletzt übergaben die Jungunternehmer nicht ohne Stolz eine große Anzahl an Schlüsselanhängern, die sie nach individuellen Wünschen in vielen Arbeitsstunden für die Inzeller Touristik GmbH gefertigt hatte – Geschäftsführer Markus Stuckmann nahm die fertige Bestellung vor Ort am Chiemgau-Gymnasium kürzlich persönlich entgegen.

Die am Projekt Beteiligten freuen sich riesig über den Erfolg ihrer Geschäftsidee und eine gewisse Wehmut beschleicht sie, endet der Projektzeitraum doch bald und es gibt aktuell mehr Nachfrage als Produktionskapazität. „Läuft fast zu gut“, stellt Produktionsleiter Julian Heigermoser zufrieden fest und lacht.

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