Schreiner feiern Tradition mit Können, Haltung und Ausdauer

von Redaktion

Innung spricht 49 Auszubildende frei – Veranstaltung mit jahrhundertelanger Tradition – Nele Burgthaler als Beste ausgezeichnet

Traunstein – Der Höhepunkt des Jahres für die Schreiner-Innung Traunstein fand kürzlich in der Aula der Berufsschule I Traunstein statt: 49 junge Gesellen wurden von Obermeister Andreas Weinzierl feierlich freigesprochen und damit offiziell in den Gesellenstand erhoben. Unter dem Applaus zahlreicher Gäste aus Handwerk, Politik und Familie wurden die jungen Handwerker von den Pflichten des Lehrverhältnisses entbunden und erhielten im Anschluss ihre Gesellenbriefe.

Die Veranstaltung, die auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt, wurde mit einer würdigen Festveranstaltung begangen. Viele Teilnehmer erschienen traditionsbewusst in bayerischer Tracht, was Obermeister Weinzierl besonders erfreute. In seiner Ansprache erinnerte er an die Arbeitsbedingungen vor 100 Jahren und betonte, dass trotz aller Veränderungen die Grundwerte Können, Haltung und Ausdauer im Handwerk unverändert gelten. Weinzierl bezeichnete das Handwerk als „das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ und forderte mehr Anerkennung durch die Politik. Angesichts aktueller Diskussionen um künstliche Intelligenz hob er hervor, dass die Verbindung von praktischem und theoretischem Wissen unerlässlich sei.

Landtagsabgeordneter Martin Brunnhuber (Freie Wähler) betonte in seinem Grußwort seine Verbundenheit zur beruflichen Bildung und zum Werkstoff Holz. Er ermutigte die neuen Gesellen, ihren Weg mit Freude zu gehen und hob die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft hervor.

Der Präsident des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern, Bernhard Daxenberger, lobte die hohe Ausbildungsqualität in Traunstein und die große Beliebtheit des Schreinerberufs bei jungen Menschen. Er rief die Gesellen dazu auf, dem Handwerk treu zu bleiben und sich weiterzubilden, da es vielfältige Chancen in der Region gebe.

Oberstudiendirektor Wolfgang Kurfer, Hausherr der Berufsschule, unterstrich, dass die jungen Gesellen nicht nur Holz, sondern auch sich selbst weiterentwickelt hätten. Er bezeichnete das Schreinerhandwerk als Berufung und sorgte mit einem augenzwinkernden Spruch aus Schreinerkreisen für Heiterkeit.

Helmut Thanbichler, Fachbetreuer in der Jugendsiedlung Traunreut, lobte besonders die Pünktlichkeit und Ordnungsliebe der acht freigesprochenen Schüler mit Förderbedarf. Alle acht Fachpraktiker für Holzverarbeitung bestanden die Prüfung, Florian Schmid erreichte dabei einen Notendurchschnitt von 2,00.

Prüfungsvorsitzender Gerhard Fuschlberger dankte den Junggesellen für ihren Einsatz und hob die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hervor. Insgesamt 41 Lehrlinge bestanden die Gesellenprüfung mit einem Notendurchschnitt von 2,56. Prüfungsbeste wurde Nele Burgthaler von der Schreinerei Daxenberger in Seeon, die in allen relevanten Bereichen die Note eins erzielte. Weitere Bestnoten in der schriftlichen Prüfung erhielten Andreas Beham, Michaela Gebhard, Christoph Pichl und Christian Weiser. Beim Gesellenstück überzeugten Benedikt Lex, Miro Tukic, Pichl und Weiser mit der Note eins. Daniel Graßmück erhielt eine besondere Würdigung für seine Arbeitsprobe.

Für das am besten geführte Berichtsheft wurden Michaela Gebhard und Nele Burgthaler ausgezeichnet. Im Rahmen der Feier wurden zudem die Sieger des Gestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“ prämiert.

Nach dem offiziellen Teil feierten die frisch gebackenen Gesellen gemeinsam mit ihren Lehrherren und Familien. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Roud-Traun-Muse begleitet.

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