Traunstein – 86 vorgeführte Zuchtkühe beziehungsweise -kalbinnen stellen ein sehr gutes Angebot für den Marktort Traunstein dar – vor allem für einen Sommermarkt. Eine Begründung hierfür ist mit Sicherheit, dass der vorangegangene Markt bereits sechs Wochen zurücklag, aber auch die anhaltend guten Zuchtviehpreise machen eine Marktbeschickung für die Betriebe interessant.
Trotz des hohen Angebots konnten die qualitativ hochwertigen Jungkühe einen sehr zufriedenstellenden durchschnittlichen Steigpreis von 2886 Euro erzielen. Dieser bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zum Juli-Markt. Das Preisniveau liegt im Moment somit immer noch rund 500 Euro über dem Vorjahr.
Die gute Besucherresonanz, gefördert durch viele junge Bauernfamilien, die sich aufgrund der Sommerferien auf den Weg nach Traunstein machten, spiegelte sich erfreulicherweise in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Chiemgauhalle wider. Für eine erfolgreiche Zukunft ist es besonders wertvoll, wenn Bauernfamilien ihre Kinder bereits in jungen Jahren für die Landwirtschaft und Tierzucht begeistern.
Die Versteigerung begann mit einem ansprechenden Preis von 3500 Euro für einen Zuchtstier in den Natursprung. Mehrere Interessenten wollten den reinerbig hornlosen Zuchtstier von Christian Niederbuchner aus Aiging erwerben. Neben einem guten Gesamtzuchtwert konnte der Miracle Pp*-Sohn noch zusätzlich mit weiteren gesuchten Einzelzuchtwerten aufwarten. Der Stier besitzt Kalbinneneignung, einen Zuchtwert in der Nutzungsdauer von 118 und im Fundament und Euter Zuchtwerte von 104 und 113. Die Preise für die weiteren vier Stiere erreichten ebenfalls ein gutes Niveau. Sie erzielten Steigpreise von 2650 bis 2950 Euro, womit sich ein Durchschnittspreis von insgesamt 2910 Euro errechnet.
Im Angebot waren auch vier gut entwickelte trächtige Kalbinnen und fünf qualitätvolle Mehrkalbskühe. Bei den Kalbinnen lag die Preisspanne bei 2350 bis 2450 Euro. Mit im Mittel 35 Kilogramm Milch bei den Mehrkalbskühen konnte ein erfreulicher Durchschnittspreis von 2840 Euro verzeichnet werden.
Herausragend präsentierte sich hier die Zweitkalbskuh mit der Katalognummer 25 von Alois Rehrl aus Seeleiten. Mit 42,5 Kilogramm Milch, einem Minutengemelk von 3,6 Litern pro Minute, einem Lebendgewicht von 740 Kilogramm und sehr gutem Exterieur ließ sie keine Wünsche offen und konnte den Steigerungspreis von 3700 Euro absolut rechtfertigen.
Die 77 angebotenen Jungkühe erhielten bei durchschnittlich 2886 Euro den Zuschlag. Deren mittlere Milchleistung lag bei knapp 29 Kilogramm Milch. Vier qualitativ sehr hochwertige Jungkühe wurden von der Bewertungskommission, bestehend aus zwei Landwirten und einem Fachberater, in die Wertklasse 1 eingeordnet. Diese konnten im Mittel zu einem Steigpreis von 3525 Euro den Besitzer wechseln, womit sie knapp 680 Euro über dem Durchschnittspreis der übrigen Jungkühe lagen.
Dies spiegelt eindrucksvoll wider: „Qualität wird bezahlt“. Passend hierzu war auch die teuerste Jungkuh des Marktes eine Jungkuh aus der Wertklasse 1. Mit 3950 Euro konnte sich eine Highness-Tochter von Rupert und Thomas Anzenberger aus Schnaitsee diesen Titel sichern. Sie konnte ihren Käufer mit 33 Kilogramm Milch, einer guten Melkbarkeit und ihrem jugendlichen Erscheinungsbild überzeugen.
Drei Kühe, 25 Jungkühe und zwei Kalbinnen blieben im eigenen Gebiet. Zwei Zweitkalbskühe und 20 Jungkühe ersteigerten sich bayerische Käufer und 16 Jungkühe und zwei Kalbinnen beziehen demnächst ihr neues Zuhause in den Niederlanden.
Der nächste Großviehmarkt findet am 18. September statt.