„Ein Meilenstein ist geschafft“

von Redaktion

Bei der Freisprechungsfeier der Bauinnung Rosenheim wurden 27 Absolventen im Maurer-Handwerk ins Berufsleben entlassen. Deutlich wurde in allen Reden beim Festakt: Sie werden auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht.

Die drei besten Absolventen (von links) Niclas Reinhardt, Florian Michael Kaiser und Bernhard Ganslmaier freuten sich über die Glückwünsche von Prüfungsausschuss-Vorsitzender Birgit Wimmer und stellvertretendem Obermeister Rainer Küblbeck. Foto baumann

Rosenheim – „Nach ordentlich abgeschlossener Ausbildungszeit und mit Erfolg bestandener Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Bauinnung Rosenheim spreche ich euch Kraft meines Amtes als stellvertretender Obermeister von den Verpflichtungen aus dem Lehrverhältnis frei und wünsche für den weiteren beruflichen und persönlichen Werdegang alles Gute, Glück und viel Erfolg“ – mit dieser traditionellen Formel entließ Innungsrepräsentant Rainer Küblbeck jüngst 27 frisch gebackene Maurer-Junggesellen von der Ausbildung ins Berufsleben.

Handwerk mit
Tradition und Zukunft

Zum Freisprechungs-Text erhoben sich die Absolventen von ihren Plätzen. Im vollen „Höhensteiger“-Saal in Westerndorf St. Peter hatte der Vertreter des Obermeisters Robert Daxeder neben den Azubis mit ihren Angehörigen auch Vertreter von Ausbildungsfirmen, Berufsbildung, Wirtschaft und der Prüfungskommission willkommen geheißen.

„Ihr seid mit dem erlernten Wissen und den erworbenen Fertigkeiten Teil eines Handwerks mit langer Tradition, aber auch mit Zukunft, worauf ihr stolz sein und aufbauen könnt“, lobte der stellvertretende Obermeister die Azubis und führte weiter aus: „Die Aufgaben und Fertigungstechniken im Bauhandwerk unterliegen einem permanenten Wandel. Somit beginnt für euch nach der Ausbildung ein weiterer Lernprozess, bei dem sich je nach Interesse, Kenntnissen und Fertigkeiten viele Aufstiegsmöglichkeiten bieten.“ Mit dem Gesellenbrief sei der Grundstein für den Weg in ein erfolgreiches Berufsleben gelegt. „Nutzt die Möglichkeiten, denn mit eurer Qualifizierung bieten sich im Baubereich viele interessante Aufstiegschancen“, betonte Rainer Küblbeck.

Auch Landrat Otto Lederer wandte sich in seinem Grußwort an die Absolventen: „Ihr habt euch in eurer Ausbildungszeit nicht nur Fachwissen angeeignet und handwerkliche Fähigkeiten erworben, sondern euch auch positiv weiterentwickelt. Ein Gesellenbrief ist keine Selbstverständlichkeit, dafür muss man hart arbeiten und etwas leisten. Ihr habt einen zukunftsfähigen Beruf, in dem Fachkräftemangel herrscht. Ihr kommt überall unter, aber ich würde mich freuen, wenn ihr beruflich in der Region bleibt.“ Der Landrat zeigte sich dankbar darüber, dass es in der Region so viele Betriebe gibt, die ausbilden. „Fachkräfte werden nicht geboren, sondern ausgebildet“, so Lederer.

Eine Generation,
die gebraucht wird

Oberstudiendirektor Jürgen Ersing lobte die jungen Gesellen: „Ihr habt einen Meilenstein geschafft und die Grundlage gelegt mit diesem Titel, den man euch nicht mehr nehmen kann.“ Der Leiter der Berufsschule fügte hinzu: „Ihr seid die Generation, die gebraucht wird, wie kaum eine andere vor euch.“ Fachkompetenz werde sowohl für Neubauten als auch Sanierungen benötigt. „Wir bauen auf euch und wünschen euch für eure Zukunft nur das Beste und Gottes Segen.“

Nach der Übergabe der Gesellenbriefe durch Rainer Küblbeck und der Prüfungsausschuss-Vorsitzenden Birgit Wimmer wurden die drei besten Absolventen geehrt: Den ersten Platz belegte Florian Michael Kaiser (Firma Alois Kaiser, Griesstätt) mit 186,33 Gesamtpunkten vor Niclas Reinhardt (Firma Franz Mayerl, Rosenheim) mit 183,66 Punkten und Bernhard Ganslmaier (Sebastian Pauker GmbH, Alteiselfing) mit 181,00 Punkten. Das „Spitzen-Trio“ erhielt außerdem Geldpreise von der Schlagmann-Edmüller-Stiftung und von der Bauinnung. Ebenfalls belobigt wurde Tobias Maurer für seinen dritten Platz im Rahmen des „Begabten-Förderprogramms“.

Für alle Absolventen gab es noch weitere „Anerkennungs-Gaben“: Von der Bauinnung bekamen sie jeweils ein T-Shirt und von der Firma Berger-Bau eine Maurerkelle. Zu den Sponsoren zählte auch die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling.

Junge Frau unter
den Jung-Maurern

Abgeschlossen wurde die heitere Freisprechungsfeier mit einer mit kräftigem Applaus bedachten Bild-Präsentation von Berufsschul-Oberstudienrat Christopher Gierke mit Fotos von Fachexkursionen und von den Gesellenstücken.

Unter den „Jung-Maurern“ befand sich – das ist ungewöhnlich für die Branche – mit Tamara Volz aus Bad Feilnbach auch eine Gesellin. Sie hat ihre Ausbildung bei der Heiß Bau GmbH absolviert.

Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete die 19-Jährige, dass ihr Vater Maurer ist und sie schon in der Schulzeit Praktika auf dem Bau machte. „Den endgültigen Entschluss für den Maurerberuf habe ich dann mit 14 gefasst“, verriet sie.

Musikalisch zünftig umrahmt wurde die Feier vom prächtig harmonierenden Trio „Die Z‘sammgwürfelten“ mit flotten alpenländischen Weisen.

Artikel 5 von 6