von Redaktion

Die Schließung der Arri-Werke in Stephanskirchen und Brannenburg sorgt weiter für Frust. Einige der gut 100 Mitarbeiter fühlen sich im Stich gelassen. Sie fürchten, dass die Firma bald komplett insolvent geht, und richten deutliche Worte an die Geschäftsführung. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten.

Stephanskirchen/Brannenburg – Die Ungewissheit bleibt. Seit gut drei Monaten wissen die Mitarbeiter der Firma Arri nicht, wie genau es für sie weitergeht. Fest steht nur: Die beiden Standorte des Licht- und Kameraspezialisten in Stephanskirchen und Brannenburg werden schließen.

Doch was bedeutet das für die mehr als 100 Betroffenen, die nun irgendwo unterkommen müssen?

Gerüchte: Arri
komplett insolvent?

Zumindest ein Teil der Mitarbeiter hatte noch die Hoffnung, im Hauptsitz in München unterzukommen. Aber auch dieses Szenario wird scheinbar immer unwahrscheinlicher. „Wir haben gehört, dass die komplette Firma vor der Insolvenz steht. Nicht nur die Standorte in unserer Region“, sagt ein Mitarbeiter aus Stephanskirchen, der anonym bleiben möchte. Das soll Geschäftsführer Christian Richter in einer Betriebsversammlung in München angekündigt haben.

Ob an diesem Gerücht etwas dran ist, bleibt auf Nachfrage bei Arri unbeantwortet. „Wir befinden uns weiterhin in Verhandlungen mit dem Betriebsrat vor Ort“, sagt Reegan Köster, Pressesprecherin des Kameraspezialisten. Wie bisher üblich möchte man im laufenden Prozess keine Auskünfte oder Kommentierungen über die Inhalte oder den Ablauf geben.

Inwieweit die Mitarbeiter über genau diesen Ablauf informiert werden, ist ebenfalls unklar. Laut den Angestellten kommt jedoch wenig in Stephanskirchen oder Brannenburg an. „Wir wissen seit Monaten nicht, wie es weitergehen wird. Man geht unterirdisch mit uns um und wir bekommen keine Antwort auf unsere Fragen“, beschweren sich einige von ihnen gegenüber dem OVB.

Auch hierauf angesprochen, reagierte die Geschäftsführung nicht.

Verhandlungen
„auf einem guten Weg“

Die Gewerkschaft IG Metall prangert die Kommunikation der Arri-Geschäftsführung ebenfalls an. „Wir können die Mitarbeiter da schon verstehen und viele kommen deshalb auch zu uns“, bestätigt Timo Hüther, Betriebsverantwortlicher für die IG Metall. Doch auch wenn der anvisierte Abschluss der Verhandlungen im Spätsommer bereits verstrichen ist, kann Hüther auch Positives berichten. „Die Verhandlungen nähern sich dem Ende. Wir sind auf einem guten Weg“, meint er.

Die Mitarbeiter beruhigt das allerdings wenig: „Wir wollen uns nicht verarschen lassen“, werden einige deutlich. Sie wünschen sich eine deutlich bessere Kommunikation und eine Perspektive, die über eine mögliche Abfindung hinausgeht. Auch wenn das einen Umzug in Richtung München bedeuten würde.

„Wir wollen uns nicht verarschen lassen“

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