Traunstein – Beim jüngsten Zuchtviehmarkt des Rinderzuchtverbandes Traunstein war die Chiemgauhalle wieder gut gefüllt. Angeboten wurden vier Bullen, acht Kalbinnen, sechs Kühe und 60 Jungkühe.
Trotz der sehr guten Qualität zeigte sich die Nachfrage bei den Bullen etwas verhalten. Alle vier Tiere waren entsprechend ihres Alters gut entwickelt und hornlos. Einen soliden Preis erzielte der Bulle mit der Katalognummer 1, ein reinerbig hornloser Sumatra-Sohn aus Wega vom Zuchtbetrieb Thomas Stefan in Rimsting. Mit einer Tageszunahme von 1360 Gramm, einem Gewicht von 490 Kilo und einem Gesamtzuchtwert von 132 überzeugte er durch ausgeglichene Fitness- und Exterieurwerte. Er wechselte für 2850 Euro den Besitzer. Im Durchschnitt erzielten die angebotenen Bullen 2588 Euro.
Die acht trächtigen Kalbinnen konnten für im Schnitt 2538 Euro verkauft werden, wobei die Preisspanne von 2150 bis 3150 Euro reichte.
Qualität wurde dabei honoriert: Der Spitzenpreis ging an eine hornlose, sehr gut entwickelte Kalbin aus dem Bio-Betrieb Franz Xaver Pletschacher in Grassau. Mit korrektem Fundament, sehr guter Euterlage und harmonischem Körperbau war der erzielte Preis gerechtfertigt.
Sehr erfreulich war die Nachfrage nach den Mehrkalbskühen. Hohe Milchleistungen von durchschnittlich 32,3 Kilo bei ansprechendem Exterieur überzeugten die Käufer. Mit einem Durchschnittspreis von 2992 Euro – rund 100 Euro mehr als beim Septembermarkt – zeigte sich hier ein positiver Trend. Eine Veltliner-Tochter mit einer Leistung von 37,7 Kilo erzielte mit 3400 Euro den Tageshöchstpreis bei den Mehrkalbskühen.
Der Auftrieb der Jungkühe war mit 60 Tieren bei diesem Markt sehr stark. Das Angebot umfasste acht Jungkühe aus Bio-Betrieben – davon vier hornlos – und 52 Tiere aus konventionellen Betrieben – davon 21 hornlos.
Besonders erfreulich war die steigende Impfquote: Mehr als die Hälfte der Jungkühe war bereits gegen die Blauzungenkrankheit geimpft. Zudem waren 24 Tiere weidegewohnt, acht waren geälpt.
59 Jungkühe konnten bei einer mittleren Milchleistung von 28,1 Kilo für im Schnitt 2883 Euro verkauft werden. Das Angebot war diesmal zwar durchwachsen, dennoch wurden 29 Jungkühe für 3000 Euro und mehr verkauft. Nur zwölf Jungkühe erzielten Preise unter 2500 Euro.
Vier Jungkühe wurden in die Wertklasse 1 eingestuft. Bei einer Milchleistung von 33,9 Kilo wurden überdurchschnittliche Preise von im Mittel 3637 Euro gezahlt.
Besonders herausragend war die Jungkuh mit der Katalognummer 88 – eine Hermelin-Tochter aus Raldi vom Zuchtbetrieb Gabriele Schnaiter in Marquartstein. Diese außergewöhnliche Jungkuh, die in dieser Qualität nur selten auf dem Markt angeboten wird, begeisterte mit feinem Fundament, hoch angesetztem, gut beadertem Euter und harmonischem Körperbau. Sie erzielte den Spitzenpreis von 3950 Euro.
Alle verkauften Jungkühe verblieben in Bayern, 29 davon im Zuchtverbandsgebiet. Ebenso verbleiben zwei Bullen und fünf Kalbinnen im Verbandsgebiet. Drei Kalbinnen wurden nach Südtirol verkauft, ein Bulle bleibt in Bayern, einer ging in ein anderes Bundesland. Der nächste Großviehmarkt in Traunstein ist am Donnerstag, 13. November.