Altötting/Mühldorf – Ein großer Erfolg war der gemeinsame Tag des Handwerks „Oida Handwerk“ mit mehreren Hunderten Besuchern. Das Veranstaltungsformat der Kreishandwerkerschaft Altötting-Mühldorf, das einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Ausbildungsberufe des Bildungszentrums, der Berufsschulen und Handwerksbetriebe der Landkreise Altötting und Mühldorf bot, stieß bei Schulabgängern sowie deren Eltern auf großes Interesse.
Beeindruckt von der
großen Resonanz
Im voll besetzten Foyer der Berufsschule 1 in Mühldorf begrüßte zu Beginn der Veranstaltung Kreishandwerksmeister Rainer Dachsberger Mühldorfs Landrat Max Heimerl, Altöttings stellvertretenden Landrat Hubert Gschwendtner, den Landtagsabgeordneten Sascha Schnürer, Christian Gohlisch als Vertreter der Handwerkskammer München und Oberbayern, Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl, den Ehrengast Simon Schempp, weitere Honoratioren aus Wirtschaft, Politik und die Sponsoren – aber besonders den zahlreich erschienenen Berufsnachwuchs.
Einen großen Dank richtete Rainer Dachsberger an die Obermeister der Innungen, an die Ausbildungsbetriebe sowie an die Berufsschuldirektoren und Lehrkräfte für deren Vorbereitung der Veranstaltung.
Bürgermeister Michael Hetzl dankte ebenfalls vorab den Organisatoren des Handwerksinformationstags „Oida Handwerk“ für deren Engagement. „Ich bin selbst Handwerksmeister, das Handwerk ist persönlichkeitsprägend“, sagte er an die jungen Besucher der Veranstaltung gewandt.
Auch Landrat Max Heimerl zeigte sich beeindruckt von der großen Resonanz. Er betonte, dass der junge Berufsnachwuchs das Wachstum im Landkreis entscheidend mitgestalten könne: „Deshalb brauchen wir euch als zukünftige Handwerker.“
Der stellvertretende Landrat aus Altötting, Hubert Gschwendtner, lobte die Verantwortlichen der Veranstaltung dafür, dass die jungen Menschen hier einen Einblick in vielfältige Berufsfelder bekommen. „Vor allem trägt das Handwerk an vorderster Stelle dazu bei, dass viele von euch einen attraktiven und zukunftsfähigen Beruf erlernen können“, so Gschwendtner.
Christian Gohlisch, Mitglied der Geschäftsführung der Handwerkskammer für München und Oberbayern, wies auf die vielfältigen Perspektiven hin, die das Handwerk biete. So ermögliche die Handwerkskammer nach der Ausbildung Kurse zur Weiterbildung und Meisterprüfung. Weiterhin bilde das Handwerk den Einstieg für ein Studium sowie für die betriebliche Selbstständigkeit.
Schulleiter Thorsten Kögler von der Berufsschule 1 in Mühldorf sagte: „Handwerk ist Zukunft – Handwerk ist modern.“ Dafür stehe auch das duale Ausbildungssystem der Berufsschulen mit modernster Ausstattung, das den jungen Azubis einen vielfältigen Einstieg biete.
Anschließend berichtete Ehrengast Simon Schempp, ehemaliger Biathlet und Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympia, unter anderem darüber, dass seine Familie eine Schreinerwerkstatt besitzt und er auch selbst gerne mit Holz arbeitet. Auf die Frage von Kreishandwerksmeister Rainer Dachsberger, ob Biathlon und das Handwerk Gemeinsamkeiten hätten, sagte Schempp: „Ja, es bedarf Übung, Ehrgeiz, Fleiß und Durchhaltevermögen, damit man sich weiterentwickelt und besser wird. Das gilt sowohl im Beruf wie im Spitzensport.“
Die Besucher konnten sich in der Berufsschule 1 über die Ausbildung zum Schreiner, Metallbauer, Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik informieren. Das Friseur-Handwerk, Feinwerkmechaniker und Elektroniker zeigten im Bildungszentrum Mühldorf ihre Berufspalette.
Im Berufsschulzentrum in der Innstraße hatten Interessenten am Bäckerhandwerk zudem die Möglichkeit, beim Brezen-Drehen selbst Hand anzulegen. Außerdem präsentierten anwesende Bäcker und Fachverkäufer ihre Arbeiten und stellten Backwaren zur Verkostung bereit. Ferner informierten die Agentur für Arbeit, die AOK-Gesundheitskasse, die Handwerkskammer sowie das Landratsamt Mühldorf die Schulabgänger.
Die Informations-Tour endete mit einem Besuch der Berufsschule in Altötting, wo die Werkstätten für Zimmerer, Maurer, Trockenbaumonteure, Raumausstatter, Spengler sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger vorgestellt wurden.
Junge Leute konnten
selbst Hand anlegen
An allen Mitmach-Stationen wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. An den Ständen konnten Schüler ausprobieren – stets begleitet von fachmännischen Ausbildern, engagierten Auszubildenden und Lehrkräften, die Fragen beantworteten und Einblick in die Ausbildung der präsentierten Berufe gaben. Praktikumsmöglichkeiten und Ausbildungswege wurden ebenfalls direkt vor Ort erläutert.
Die Aktion „Oida Handwerk“ zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig und zukunftsorientiert die handwerklichen Berufe in der Region sind. Für viele Jugendliche bot sich die Gelegenheit, einen Berufswunsch auch praktisch zu „testen“, erste Kontakte zu knüpfen und mögliche Praktikums- oder Ausbildungsplätze zu entdecken. So wurde die Veranstaltung zu einem wichtigen Baustein der Berufsorientierung – und zu einem lebendigen Schaufenster für die Stärke des regionalen Handwerks.