Schwindegg/Buchbach/Taufkirchen – Auf eine Dividende müssen die Mitglieder der VR Bank Taufkirchen-Dorfen heuer verzichten. Die Vorschriften der Bankenaufsichten lassen die Zahlung in Corona-Zeiten nicht zu.
Vorstandsvorsitzender Heinrich Oberreitmeier präsentierte den 86 Vertretern in der Turnhalle der Realschule Taufkirchen erneut eine „erfolgreiche Bilanz und ein gutes Betriebsergebnis für das Geschäftsjahr 2019“. Die Bank betreibt Filialen in Schwindegg, Buchbach und Obertaufkirchen.
Die reinen Bankanlagen sind nach Oberreitmeiers Angaben um 71 Millionen auf jetzt 780 Millionen Euro gewachsen. Die Bankkredite haben sich inklusive der Bankbürgschaften um 40 Millionen Euro auf 640 Millionen Euro erhöht. Insgesamt stieg das betreute Kundenvolumen einschließlich der vermittelten Geldanlagen sowie Kredite um den bankbezogenen Rekordwert von 191 Millionen Euro. Damit lag die heimische Bank nach eigenen Angaben um 54 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt der Genossenschaftsbanken.
Neue Öffnungszeiten
verkündet
Ab 1. Oktober plant die Bank neue Schalteröffnungszeiten. Damit reagiert die Bank laut Oberreitmeier auf das Kundenverhalten. Speziell der Dienstagnachmittag und der Dienstleistungsabend am Donnerstag werde von den Kunden nur sehr wenig genutzt. Deshalb wird die Bank ab Oktober zu diesen Zeiten keinen beziehungsweise nur noch einen verkürzten Schalterservice anbieten. Dafür werde ab diesem Zeitpunkt sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch die Mittagsöffnung bis 12.30 Uhr verlängert, um speziell in der Region arbeitenden Kunden Bankgeschäfte zu ermöglichen.
„Alle zwölf Geschäftsstellen bleiben unverändert bestehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Auf Grund der wirtschaftlichen Stärke der VR Bank Taufkirchen-Dorfen und den sehr guten Rahmenbedingungen in Deutschland verbreitete Oberreitmeier in seinen weiteren Ausführungen Optimismus. „Mit Machen und Tun, der Übernahme von Verantwortung und lokalem Handeln, werden wir gemeinsam auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen dieser unglaublichen, weltweiten Krise erfolgreich bewältigen“, sprach Oberreitmeier zum Abschluss seiner Ausführungen allen Mut und Zuversicht aus.
Vorstand Josef Schmid erklärte, dass die Bank heuer keine Dividende ausschütten werde, um besser für Risiken aus der Pandemie vorsorgen zu können. Hintergrund sei eine „verbindliche Empfehlung“, das heißt eine Anordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dazu gab es sieben Wortmeldungen, die Vertreter wollten wissen, ob die Ausschüttungen nachgeholt werden könnten, ob in den nächsten Jahren grundsätzlich mit Nulldividenden zu rechnen sei, wie der nicht ausgeschüttete Betrag von 257000 Euro angelegt werde.
Schmid erklärte, dass in den kommenden Jahren Dividendenausschüttungen samt Nachzahlungen denkbar seien. Ein genereller Verzicht sei nicht vorgesehen. Die Vertreter zeigten sich mit dem staatlichen Eingriff in ihre grundsätzliche Entscheidungskompetenz sichtlich unzufrieden. Nach einer sehr intensiven Diskussion wurde der Verzicht auf eine Dividendenausschüttung für 2019 mit 76 Ja-Stimmen bei sechs Gegenstimmen und vier Enthaltungen beschlossen.
Bei den turnusgemäßen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die Vertreter Georg Hagl (Grüntegernbach), Max Knauer (Ranoldsberg) und Stephan Moorloher (Dorfen), die bereits jetzt im Aufsichtsrat sind, einstimmig per Akklamation bestätigt. tf