Paris – Vor dem Hintergrund des Korruptionsverdachts bei Airbus verteidigt Vorstandschef Tom Enders die Zahlung hoher Anwaltshonorare. Enders bestätigte der französischen Tageszeitung „Le Monde“, dass diese Vergütungen allein im vergangenen Jahr 60 Millionen Euro erreichten oder sogar überstiegen. Auf eine entsprechende Frage antwortete er: „Ja, wir werden die Rechnung zu bezahlen haben.“ Der eingeschlagene Weg sei richtig. Gerüchte, wonach vom Konzern beauftragte Anwälte einer US-Kanzlei direkt US-Behörden über ihre Erkenntnisse informierten, seien aber frei erfunden.
Enders hatte seine Belegschaft wegen Verdachts auf Korruption und Schmiergelder in Millionenhöhe bereits auf schwere Zeiten eingestimmt. Er schließt eine hohe Strafe nicht aus. Die britische Anti-Korruptionsbehörde geht seit vergangenem Jahr dem Verdacht auf Betrug, Bestechung und Korruption bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus nach. Auf die Frage, ob auch die Militärsparte betroffen sei, antwortete Enders: „Die Untersuchung des SFO (Serious Fraud Office) hat mit den kommerziellen Verträgen angefangen, beschränkt sich aber nicht darauf.“ Details dazu nannte er nicht. dpa