Rom/Frankfurt – Beim Bieten um die insolvente Alitalia muss sich die Lufthansa gegen mehrere Interessenten behaupten. Es seien sieben Einsendungen eingegangen, die nun geprüft würden, teilte Alitalia am Montag nach Ablauf der Bieterfrist mit. Auch die britische Fluggesellschaft Easyjet hob den Finger.
Die Lufthansa hatte mitgeteilt, nach Air Berlin auch Teile der einstigen italienischen Staats-Linie erwerben zu wollen. Sie habe ein Angebot für Teile des weltweiten Netzverkehrs und für Direktverbindungen in Europa abgegeben. Das Konzept von Deutschlands größter Fluggesellschaft sehe eine neu aufgestellte „NewAlitalia“ mit nachhaltigen wirtschaftliche Perspektiven vor. Über die Details sei mit den Sonderverwaltern von Alitalia Stillschweigen vereinbart worden. Details wollte auch Easyjet nicht nennen.
Die Gewerkschaft UGL bezeichnete das Angebot der Lufthansa als „unangemessen“, weil eine Vielzahl von Stellenstreichungen damit einhergehen würden. Nach einem Bericht der Zeitung „Corriere della Sera“ will Lufthansa 500 Millionen Euro bieten. Der Plan enthalte zudem den Abbau von rund 6000 Arbeitsplätzen sowie die Streichung von Kurz- und Mittelstreckenflügen, schrieb das italienische Blatt.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte nach der angekündigten Übernahme von großen Teilen der insolventen Air Berlin vergangene Woche bereits Interesse an einer „neu aufgestellten Alitalia“ bekundet, nicht aber am Unternehmen im derzeitigen Zustand.