Berlin – Für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft Airberlin könnte es möglicherweise doch eine Transfergesellschaft geben. Sowohl das Unternehmen als auch das Land Berlin wollen Geld dafür bereitstellen. Das Land Nordrhein-Westfalen schloss ein Engagement nicht aus. In Transfergesellschaften werden Mitarbeiter üblicherweise befristet eingestellt, um sie auf neue Arbeitsplätze zu vermitteln.
Am Montag hatte Airberlin seine Position unangekündigt geändert, Geld bereitzustellen. Man sehe große Chancen, „dass sich die Airberlin trotz Insolvenz an einer solchen Transfergesellschaft finanziell beteiligen kann“, hieß es am Abend in einer E-Mail des Unternehmens an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD).
Airberlin hatte vor zwei Monaten Insolvenz angemeldet. Ein großer Teil des Unternehmens wird an Lufthansa verkauft. Mit Easyjet laufen weiter die Verhandlungen über 25 Flugzeuge in Berlin-Tegel, wie ein Sprecher der britischen Gesellschaft am Dienstag bestätigte. Es ist aber deshalb noch offen, für wie viele der 8000 Beschäftigten der Airberlin noch eine Lösung gefunden werden muss. Es könnten mehrere Tausend sein.
Nach Unternehmensangaben verteilten sich die 8000 Mitarbeiter zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung auf 6800 Vollzeitstellen. Weil hunderte Mitarbeiter Airberlin schon verlassen haben, sind es demnach noch 6200 Stellen. Nach Rechnung des Unternehmens könnte es nach Abschluss der Verhandlungen für 1400 Vollzeitstellen keine Perspektive geben. Für die betroffenen Mitarbeiter laufen Jobmessen.