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Airberlin-Flieger darf auf Island nicht abheben

von Redaktion

Reykjavik/Berlin – In den Verkaufsgesprächen bei Airberlin könnten angesichts zäher Gespräche mit Easyjet wieder andere Interessenten ins Spiel kommen. Airberlin-Chef Thomas Winkelmann kündigte am Freitag an, über das Wochenende weiter zu verhandeln, hob zugleich aber die Exklusivität der Easyjet-Gespräche auf. Indes kündigten Bund und mehrere Länder an, sich am Montag über eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten von Airberlin abzustimmen. Airberlin stellt am 27. Oktober den Flugbetrieb ein.

Bereits in der Nacht zu Freitag durfte ein Airberlin-Flugzeug Island wegen eines Rechtsstreits um nicht bezahlte Flughafengebühren nicht verlassen. Der Betreiber des isländischen Flughafens Keflavik, Isavia, begründet das Abflugverbot für die Airberlin-Maschine nach Düsseldorf mit nicht bezahlten Flughafengebühren. Airberlin bezeichnete es als „rechtswidriges Handeln“, das Flugzeug festzuhalten. Alle seit der Insolvenzanmeldung am 15. August anfallenden Rechnungen seien pünktlich bezahlt worden. Die Passagiere des betroffenen Fliegers hätten trotz des Ausfalls noch in der Nacht Island verlassen können. Sie wurden umgebucht auf eine andere Maschine von Keflavik nach Berlin und erreichten dann von dort aus ihre Reiseziele.

Am Freitag endete auch die Bieterfrist für die Tochterunternehmen Airberlin Technik und Leisure Cargo. Airberlin nannte in ihrer Stellungnahme keine Bieter. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur liegt der Berliner Logistiker Zeitfracht gut im Rennen um die beiden Töchter.

Eurowings-Chef Thorsten Dirks sagte, gestrandete Air-berlin-Kunden bekämen die Hälfte des neuen Flugpreises erstattet, wenn sie für die Heimreise ein Ersatzticket bei Eurowings buchten. Es gibt aber mehrere Voraussetzungen: Die Kunden müssen noch vor dem Insolvenzantrag einen Hin- und Rückflug bei Airberlin gebucht haben – und zwar ins Ausland. Der Rückflug, den Airberlin nun storniert, muss zwischen dem 28. Oktober und 15. November liegen. Dirks verteidigte auch die Konditionen, zu denen neue Piloten unter anderem von Airberlin bei Eurowings angestellt werden sollen. Es habe einen Grund, dass Airberlin insolvent gegangen sei – auch wegen der Personalkosten.  dpa

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