Einzelhandel

Bayern zu Weihnachten wieder großzügig

von Redaktion

von Corinna Maier

München – Die Monate November und Dezember sind für den Handel traditionell die wichtigsten des Jahres: Ein Fünftel des Umsatzes machen die Geschäfte in dieser Zeit, in manchen Branchen, etwa Spielwaren, Schmuck, Kosmetik oder Unterhaltungselektronik ist es sogar ein Viertel, erklärte Ernst Läuger, Präsident des Handelsverbandes Bayern (HBE), gestern in München. Und obwohl die Vorweihnachtszeit heuer zwei Verkaufstage kürzer ist als im vergangenen Jahr, erwartet der Handel ein Umsatzplus von rund drei Prozent auf erstmals mehr als 14 Milliarden Euro. 1,8 Milliarden Euro davon werden wohl per Mausklick erzielt, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nicht erfasst ist dabei, wie viel davon auf die Online-Shops von etablierten Geschäften entfällt, aber Läuger hat festgestellt, „dass sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass wir die Verbraucher da abholen müssen, wo sie uns suchen“ – also auch im Internet.

497 Euro für Geschenke

Jeder Bayer will in diesem Jahr 497 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, im Vorjahr waren es noch 522 Euro. Aber die Bayern bleiben ausgabefreudiger als der Bundesschnitt, und zwar um 31 Euro, wie die traditionelle Weihnachtsumfrage des Ifes Instituts der FOM Hochschule für den HBE ergab.

-Geld und Gutscheine

Am beliebtesten sind auch in diesem Jahr wieder Geldgeschenke und Geschenkgutscheine, was zum einen dazu führt, dass weniger umgetauscht wird, zum anderen dazu, dass die Umsätze zwischen den Jahren beträchtlich gewachsen sind, wie Läuger sagte. Auf den Plätzen folgen:

-Kosmetik, Körperpflege

-Kultur (Theater, Konzert)

-Bücher

-Uhren, Schmuck

-Spielwaren

-Bekleidung

-Wellness

-Elektrogeräte

-Sportgeräte

-Reisen

Wer etwas bekommt

„Wen beschenken Sie zu Weihnachten?“, wollte das Ifes außerdem wissen. Mehrere Antworten waren möglich.

-Partner (71,2 Prozent)

-Eltern (60,6 Prozent)

-Verwandte         (59,6 Prozent)

-Kinder (57,5 Prozent)

-Freunde (46,7 Prozent)

-Kollegen (11,7 Prozent)

Wer besonders profitiert

Zum Weihnachtseinkauf zieht es die meisten in die Einkaufszentren in den großen Städten. Deshalb blickten die kleineren Geschäfte in Mittelzentren der Vorweihnachtssaison oft weit weniger optimistisch entgegen, berichtete HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff aus einer Unternehmensumfrage. Auch die Ifes-Befragung bestätigt das. Als Rangfolge der wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten ergab sich:

-Einkaufszentrum in der Stadt (62 Prozent)

-Bestellung übers Internet (58 Prozent)

-Fachgeschäft in der Stadt (54 Prozent)

-Warenhaus, z.B. Karstadt, Kaufhof (51 Prozent)

-Fachmarkt, z.B. Elektronik, Bau (46 Prozent)

-Kaufhaus, z.B. H&M (41 Prozent)

-Einkaufszentrum außerhalb der Stadt (33 Prozent)

– Supermarkt (31 Prozent)

-Weihnachtsmarkt (29 Prozent)

Wer wann einkaufen geht

Männer lassen sich beim Besorgen der Weihnachtsgeschenke gern mal etwas länger Zeit. Je näher der Heilige Abend rückt, umso aktiver werden sie. Ab Mitte Dezember, wenn die meisten Frauen ihre Geschenke längst verpackt haben, machen sich die Männer auf den Weg: 35,5 Prozent von ihnen kaufen in der Zeit vom 16. bis zum 22 Dezember ein, 9,1 Prozent gar erst am 23. oder 24. Dezember.

Doch Vorsicht: In diesem Jahr fällt der Heilige Abend auf einen Sonntag. Und obwohl drei Stunden Öffnungszeit gesetzlich zulässig wären, will der bayerische Handel da nicht mitmachen: „Ich kenne keinen einzigen Laden, der am 24. Dezember aufmacht“, sagte HBE-Sprecher Bernd Ohlmann.

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