München – In vielen deutschen Städten werden voraussichtlich noch über Jahre dringend benötigte neue Wohnungen fehlen. „Wir müssen 400 000 im Jahr bauen, schaffen aber nur 300 000“, sagte Ludwig Dorffmeister vom Ifo Institut bei der „Euroconstruct“-Konferenz in München. Die 100 000 jährlich fehlenden Wohnungen müssten dann später gebaut werden – voraussichtlich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts. Dorffmeister sieht mehrere Gründe für die Lücke: Engpässe in der Bauindustrie und bei den Baubehörden, fehlendes Bauland in den Städten und gestiegene Baukosten. Dem Bauhauptgewerbe bescheren die niedrigen Zinsen und die starke Nachfrage Rekorde. Im September verzeichnete die Branche das stärkste Neugeschäft seit 18 Jahren, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro.