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Bitcoin ein Spekulations-Tsunami?

von Redaktion

Frankfurt – Die Rekordjagd bei der Digitalwährung Bitcoin hat sich am Montag stark beschleunigt. Am Morgen war der Kurs in Richtung der Marke von 10 000 US-Dollar geklettert. Zeitweise stieg der Bitcoin je nach Handelsplattform über 9700 Dollar. Im Vergleich zum Freitag ist das ein Kursgewinn von fast 18 Prozent. Zu Beginn des Jahres wurde der Bitcoin noch unter der Marke von 1000 Dollar gehandelt.

Für die aktuelle Tempoverschärfung bei der Rekordjagd sehen Marktbeobachter keinen konkreten Grund. Obwohl es zuletzt immer wieder Warnungen vor einer gefährlichen Preisblase bei der Digitalwährung gegeben hatte, scheint der Bitcoin bei immer mehr Anlegern auf Interesse zu stoßen. Insbesondere Japan gilt als Hochburg, aber auch in Ländern mit politischen Spannungen wie Venezuela wird der Bitcoin als Alternativwährung stark nachgefragt. Einen zusätzlichen Schub hat der Bitcoin erhalten, weil die große US-Terminbörse CME die Einführung eines speziellen Finanzprodukts (Bitcoin-Future) plant.

Der jüngste Preissprung ist nach Einschätzung des Experten Thomas Glucksmann von der Handelsplattform Gatecoin Ltd. in Hongkong nur die Fortsetzung einer längerfristigen Preisrally bei der Kryptowährung. Er sprach von einem „Tsunami spekulativer Handelsaktivitäten“.

Der Bitcoin ist der bekannteste Vertreter von Digitalwährungen, oder auch Kryptowährungen genannt. Anders als herkömmliche Währungen werden sie nicht von Zentralbanken und Regierungen kontrolliert. Befürworter schätzen die Freiheit und Anonymität, Kritiker warnen vor Missbrauch etwa zur Finanzierung krimineller Handlungen. Wegen extrem starken Kursschwankungen sehen Skeptiker Bitcoins nicht als Währung an, sondern sprechen von einem reinen Spekulationsobjekt. Auf der anderen Seite gilt die dahintersteckende Blockchain-Technologie als zukunftsweisend, wenn es um die Abwicklung von Transaktionen geht.  dpa

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