Brüssel – Betrügereien wie beim Dieselskandal will die EU künftig mit schärferen Zulassungsregeln für neue Automodelle und hohen Bußgeldern unterbinden. Die Mitgliedstaaten einigten sich gestern mit dem Europaparlament auf neue Vorschriften für die Typgenehmigung, die 2020 Pflicht werden. Dann kann die EU-Kommission nationalen Behörden direkt auf die Finger schauen, Rückrufaktionen starten und bei Regelverstößen Bußgelder von bis zu 30 000 Euro pro Auto verhängen. Der Diesel-Skandal habe die Schwäche des Systems gezeigt – und die werde nun behoben, erklärte Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska.
Künftig sollen nicht mehr nur Prototypen vor der Typzulassung überprüft werden, sondern stichprobenartig auch neue Exemplare von bereits genehmigten Modellen. Den Einsatz von Abschaltvorrichtungen will die EU ebenfalls stoppen. Die Hersteller müssen künftig Zugang zu Software-Protokollen gewähren. Zusammen mit neuen Tests im echten Fahrbetrieb soll es damit schwerer werden, Grenzwerte zu umgehen. dpa