München – Auf dem bayerischen Arbeitsmarkt lief es im vergangenen Jahr rund. Gute Voraussetzungen, um Flüchtlinge zu integrieren. Einen Beitrag dazu geleistet hat unter anderem der bayerische Arbeitgeberverband. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat bereits im Jahr 2015 verschiedene Projekte aufgelegt, um Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Im vergangenen Jahr nahmen laut Verband 30 Prozent der Teilnehmer eine Beschäftigung, eine Ausbildung oder ein Studium auf. „Angesichts der besonderen Herausfordrungen, wie zum Beispiel den mangelnden Sprachkentnissen von Flüchtlingen, ist das ein sehr positives Ergebnis“, erklärte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt gegenüber unserer Zeitung. Die Flüchtlingsintegration sei kein Sprint, sondern ein Marathon.
Im Oktober 2015 hatten die bayerische Staatsregierung, die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Bayern und die vbw gemeinsam einen Integrationspakt geschlossen. Rund 48 000 Flüchtlinge haben seitdem eine Beschäftigung aufgenommen. Dazu kommen 7100, die eine Ausbildung begonnen haben. „Die Zahlen in Bayern zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betonte Brossardt.
Mit dem Maßnahmenpaket „IdA – Integration durch Ausbildung und Arbeit“ habe die vbw ihren Beitrag geleistet. So wurden etwa mit den zwei größten Projekten IdA Bayern Turbo und IdA 1000 bis Juli 2017 rund 2300 Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Mittlerweile sind Nachfolgeprojekte angelaufen. An acht bayerischen Standorten werden seit September 155 Teilnehmer auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Im Fokus der Programme stehen Sprachförderung und Kompetenzfeststellungen.
Daneben hat die vbw unter anderem eine Online-Plattform aufgebaut, auf der Unternehmen bisher 2250 Praktikumsplätze für Flüchtlinge eingestellt haben. Dazu kommen Lehr- und Ausbildungsworkshops, bei denen in ganz Bayern Berufsschullehrer und Ausbilder im Umgang mit jungen Geflüchteten geschult werden.
„Unsere Integrationsmaßnahmen sind bundesweit beispielgebend“, so Brossardt. Dennoch bleibe viel zu tun. Kurzfristig sei eine Integration nur für wenige Flüchtlinge möglich. Für die Mehrheit bleibe die Integration ein langfristiger Prozess, der mehrere Jahre dauere. mad