Davos – Mit Warnungen vor der zunehmenden Abschottung einzelner Staaten hat in Davos das Weltwirtschaftsforum begonnen. „Die Kräfte des Protektionismus erheben ihre Köpfe gegen die Globalisierung“, sagte Indiens Regierungschef Narendra Modi. Er verwies auf neue Zölle sowie stockende Verhandlungen bei internationalen Handelsverträgen.
Modi stellte sich damit deutlich gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump, dessen Regierung erst am Montag neue Strafzölle auf Waschmaschinen und Solarpaneele bekannt gegeben hatte. Der Schweizer Präsident Alain Berset betonte: „Misstrauen vor Multilateralität und Freihandel verstärkt bestehende Klüfte und vertieft sie noch.“ Wer sich vor Zusammenarbeit fürchte, ziehe sich aus der Welt zurück, sagte Berset auch mit Blick auf die „Amerika zuerst“-Politik Trumps, den er in diesem Zusammenhang aber nicht namentlich nannte. „Furcht ist kein Treibstoff für Innovationen.“
Trump wird an diesem Donnerstag in Davos erwartet. Seine Rede ist zum Abschluss der Tagung am Freitag geplant. Gerätselt wird in Davos, was Trumps genaue Botschaft sein wird. Das Weltwirtschaftsforum hat sich den Freihandel auf die Fahnen geschrieben. Insgesamt diskutieren in dem Schweizer Alpenort mehr als 3000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Die neuen US-Strafzölle werden nach Ansicht von Post-Chef Frank Appel vor allem die Bürger in den Vereinigten Staaten treffen. Er kritisierte auch Trumps Steuerreform. „Man kann nicht die Steuern senken, wenn man ein gewaltiges Defizit hat.“ dpa