Volkswagen entschuldigt sich für Tierversuche

von Redaktion

Wolfsburg/Stuttgart – Volkswagen hat sich für Tierversuche in den USA entschuldigt, bei denen Affen gezielt Dieselabgasen ausgesetzt worden waren. „Wir sind der Überzeugung, dass die damals gewählte wissenschaftliche Methodik falsch war. Es wäre besser gewesen, auf eine solche Untersuchung von vornherein zu verzichten“, teilte der Konzern am Samstag mit. Volkswagen distanziere sich klar von allen Formen der Tierquälerei. „Wir entschuldigen uns für das Fehlverhalten und die Fehleinschätzung Einzelner.“

Die Tests, bei denen zehn Affen stundenlang in einem Testlabor Dieselabgase eines VW Beetles inhalieren mussten, waren Teil einer Studie, die beweisen sollte, dass die Diesel-Schadstoffbelastung dank moderner Abgasreinigung erheblich abgenommen hat. Deshalb hatte die EUGT („Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“) – eine von Volkswagen, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative – sie beim US-amerikanischen Lovelace Respiratory Research Institute 2013 in Auftrag gegeben. Die Experimente fanden 2014 statt. Federführend war laut dem Studienleiter dabei Volksagen.

Daimler und BMW distanzierten sich von den Experimenten. „Wir halten die Tierversuche in der Studie für überflüssig und abstoßend“, hieß es bei Daimler. Die Stuttgarter versprachen, die Hintergründe aufzuklären. Man habe bereits eine Untersuchung eingeleitet.

Großaktionär Niedersachsen teilte am Samstag mit, die Vertreter des Landes im Aufsichtsrat drängten auf vollständige Aufklärung der Geschehnisse aus dem Jahr 2014, von denen sie durch die Medien erfahren hätten. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass nie wieder vergleichbare Studien in Auftrag gegeben werden. „Zehn Affen stundenlang mutwillig Autoabgase einatmen zu lassen, um zu beweisen, dass die Schadstoffbelastung angeblich abgenommen habe, ist widerlich und absurd“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Die Tierversuche waren durch US-Ermittlungen zur VW-Abgasaffäre bekanntgeworden. Die „New York Times“ hatte am Freitag zuerst darüber berichtet.  dpa

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